Schönebeck. . In der katholischen Kirchengemeinde in Schönebeck arbeiten 80 Gemeindemitglieder in sechs Arbeitsgruppen mit dem Ziel, ihre Kirche zu erhalten.
Es ist nach außen etwas ruhiger geworden rund um die Frage, ob die Kirche St. Antonius Abbas in Schönebeck eine Zukunft hat. Nach Innen aber ist die Gemeinde umso aktiver, damit am Ende das große Ziel erreicht wird, das seit einigen Tagen noch einmal plakativ an der Ecke Aktienstraße/Lautstraße zu lesen ist: „Du sollst deine Kirche nicht abreißen“, heißt es da.
Rund 80 Gemeindemitglieder arbeiten in sechs Gruppen an den Problemen, die dafür noch zu bewältigen sind. Diese sind erheblich, denn am Ende muss nach Lage der Dinge ein nennenswerter Einsparungsbetrag stehen. Erste Ergebnisse sollen am 18. April in einem Gespräch mit den Vertretern der Frintroper Großpfarrei St. Josef erörtert werden, unter deren Dach sich auch Antonius Abbas befindet. Der in St. Josef entwickelte Pfarreientwicklungsprozess war Grundlage für das drohende Aus in Schönebeck.
Im entscheidenden Punkt der Gebäudefrage gibt es allerdings noch keinen substanziellen Fortschritt, schon weil dafür die Zeit nicht reichte. „Da wollen wir sehr sorgfältig und seriös arbeiten“, sagt der Architekt Thomas Hengst, bei diesem Thema einer der Wortführer. 15 Mitglieder seien in dieser Gruppe aktiv, darunter Fachleute in puncto Bauen und Gebäudeunterhaltung. Zwar ist die Kirche im Rahmen des Entwicklungsprozesses begutachtet worden, doch lässt Hengst durchblicken, dass an der Fachlichkeit hie und da zu zweifeln ist.
Der bauliche Zustand sei ordentlich, das sei allerdings nie das entscheidende Problem gewesen, vielmehr die Bauunterhaltung. Vielfach hoffen die Schönebecker Aktivisten, dass sich nach dem Vorbild anderer Gemeinden noch mehr als bislang mit ehrenamtlichem Engagement erledigen lässt. Auch Pastor Benno Brengelmann, der mit seinen „zehn Geboten gegen die Kirchenschließung“ den Stein überhaupt erst ins Rollen brachte, habe schon angekündigt, über die Altersgrenze hinaus weiterhin in Schönebeck als Seelsorger zur Verfügung zu stehen.
Größter Trumpf ist die schiere Zahl der aktiven Gemeindemitglieder
Für Thomas Hengst bleibt der größte Trumpf die schiere Zahl der aktiven Gemeindemitglieder. Die Gruppe, die sich mit Events und anderen öffentlichkeitswirksamen Aktionen beschäftigt, hat sich beispielsweise für das traditionelle Maibaum-Fest auf dem Dorfplatz einiges vorgenommen. Die Gruppe Medienarbeit hat eine neue Internetseite erstellt, die Gruppe Finanzen durchleuchtet die zur Verfügung gestellten Zahlen und hat dort einiges Kritikwürdige gefunden, so Hengst. Die intern längst als Fehler erkannte Schönebecker Passivität während des Pfarreientwicklungsprozesses soll nun nachträglich wett gemacht werden durch besonders konzentrierte Arbeit. „Wir sind hocherfreut, dass alle bei der Stange bleiben“, sagt Hengst. Und auch die 64 Kommunionkinder in diesem Jahr sprächen für sich. „Wir sind eine sehr lebendige Gemeinde.“ Und die Sorge ums Überleben hat das wohl eher noch befördert.