Essen-Frintrop. . Nach dem Auszug der Flüchtlinge steht die alte Frintroper Schule leer und vor ungewisser Zukunft. Nun sichtete die Stadt den Zustand.

Da waren die Mitarbeiter der Stadtverwaltung wohl selbst gespannt, was sie hinter den Mauern der jetzt leer stehenden ehemaligen Flüchtlingsunterkunft am Neerfeld in Frintrop erwartete.

Als sie am Montag die alte Walter-Pleitgen-Schule besichtigten, wollten sie auf jeden Fall keinen Redakteur dieser Zeitung dabei haben.

Ob und möglicherweise wie das Gebäude künftig genutzt werden kann, stehe nicht vor Ende dieses Monats fest, berichtete anschließend Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Aber ob dieser Zeitraum überhaupt ausreicht, sich ein genaues Bild über die notwendigen Umbauten und Renovierungen für einen erneuten Schulbetrieb zu machen, scheint nach den Berichten ihrer Kollegen eher fraglich. „Es wird gigantisch“, sagt Jasmin Trilling.

Gelände als Schule oder für Wohnung nutzen

In den vergangenen Tagen wurde bereits mit dem Abbau der Duschen und Abwasserleitungen begonnen. Die Toilettencontainer sollten auch keine Zukunft mehr haben. „Die sind schon zu meiner Zeit gebaut worden, als ich dort noch zur Schule gegangen bin“, erinnert sich Jörg Thomas Thiede, der Vorsitzende der CDU Frintrop. Und das ist gut 40 Jahre her . . .

Er hofft, dass über die Zukunft des Schulgebäudes schnell entschieden wird: „Entweder wird es wieder eine Schule oder es wird abgerissen für eine Wohnbebauung.“ Weil jedoch dringend Schulraum für die Frintroper Kinder gebraucht wird, bringt er auch die Wiedereröffnung der ehemaligen Hauptschule an der Helmstraße ins Gespräch. Dort betreibt die Gesellschaft für soziale Dienstleistungen (GSE) derzeit eine Werkstatt mit 80 Arbeitsplätzen.

Initiative sieht weiterhin Belastung für den Stadtteil

Eine andere Frage ist die nach dem Verbleib der Geflüchteten nach dem Auszug aus der Schule. Mitglieder der Frintroper Initiative, die sich von der Stadt seit langem übergangen fühlen, glauben, dass viele in Frintroper Wohnungen untergekommen sind und damit die Belastung für den Stadtteil nicht abgenommen habe.

Bestärkt werden sie durch den Polizeieinsatz vor zwei Wochen an der Unter-, Ecke Glockenstraße, als die Bundespolizei einen Syrer wegen banden- und gewerbsmäßiger Einschleusung von Flüchtlingen festnahm. Stadtsprecherin Jasmin Trilling teilt mit, dass jeweils 25 Bewohner vom Neerfeld auf die Übergangswohnheime Ruhrtal-, Klinke- sowie in die Münchener Straße verlegt worden seien. Andere Familien hätten eigene Wohnungen auf Vermittlung von Diakonie und Caritas beziehen können.

Dass es auffällig viele Geflüchtete in Frintrop gebe, bestreiten Unterfrintroper, ebenso auch Jörg Thiede: „Es leben jetzt mehr Leute mit Migrationshintergrund hier, aber ich sehe keine Flüchtlingsproblematik in Frintrop.“