Essen. Ein etwa 14 Jahre alter Trickdieb hat in der Essener-Innenstadt an der Lindenallee offenbar mehrfach zugeschlagen: Dort lauerte der Täter Senioren auf, um sie am Geldautomaten abzulenken und das Geld zu stehlen. 1500 Euro erbeutete er bei seinen letzten drei Taten. Die Polizei sucht mögliche Zeugen.

Ein Jugendlicher ist in den vergangenen Tagen mehrfach beim Trickdiebstahl am Geldautomaten an der Lindenallee in der Stadtmitte aufgefallen. Zuletzt hat der junge Täter am Mittwochvormittag, 11.14 Uhr, mit derselben Masche mehrere hundert Euro.

Das Vorgehen: Der Junge wartete vor der Bank, bis eine Kundin (70) ihre EC- Karte in den Geldautomaten geschoben und die Geheimzahl eingetippt hatte. Bevor sie den gewünschten Auszahlungsbetrag eingegeben hatte, sprach er die Seniorin an und drängte sie leicht zur Seite. Anschließend deckte er das Bedienfeld mit einer Zeitung ab und betätigte ungesehen die Taste, so dass ein hoher Geldbetrag ausgezahlt wurde.

Mit geschickten Fingern das Bargeld entnommen

Der abgelenkten und „überrumpelten“ Dame fiel nicht auf, dass der Täter anschließend blitzschnell und mit geschickten Fingern das Bargeld aus dem Ausgabeschacht nahm. Erst nach seinem Verschwinden bemerkte die Bestohlene die Tat. 1500 Euro entwendete der etwa 14- jährige Junge bei seinen letzten drei Taten (10., 13, 29. Oktober) auf diese Art und Weise.

Der Dieb ist etwa 1,65 Meter groß, hat kurze, schwarze, lockige Haare und mindestens einen Goldzahn im Mund. Am Mittwoch trug er eine dunkle Jeans, eine schwarz-rote Jacke und schwarze Sportschuhe. Vor der Tat erzählte er einem Zeugen, er sei 14 Jahre alt und stamme aus Bulgarien, berichtet die Polizei.

Überfall am Geldautomaten

Die Bildergalerie dokumentiert die miese Masche der Trickdiebinnen mit Fotos von einem Überfall am Wehrhahn am 25. Juni 2013: Die drei Diebinnen (rechts) gucken sich ihr Opfer, die 80-Jährige, hinter deren Rücken aus.
Die Bildergalerie dokumentiert die miese Masche der Trickdiebinnen mit Fotos von einem Überfall am Wehrhahn am 25. Juni 2013: Die drei Diebinnen (rechts) gucken sich ihr Opfer, die 80-Jährige, hinter deren Rücken aus. © Polizei Düsseldorf
Eine der drei nimmt Körperkontakt mit der Seniorin ein, als diese ihre Geheimzahl eingegeben hat.
Eine der drei nimmt Körperkontakt mit der Seniorin ein, als diese ihre Geheimzahl eingegeben hat. © Polizei Düsseldorf
Dann schiebt sich die Trickdiebin am Schalter vor das Opfer, um die Geldsumme eingeben und abgreifen zu können.
Dann schiebt sich die Trickdiebin am Schalter vor das Opfer, um die Geldsumme eingeben und abgreifen zu können. © Polizei Düsseldorf
Zu dritt halten die Diebinnen die ältere Frau in Schach.
Zu dritt halten die Diebinnen die ältere Frau in Schach. © Polizei Düsseldorf
Obwohl eine Zeugin der 80-Jährigen zu Hilfe kommt, greifen die Mädchen 500 Euro ab und flüchten damit Richtung Kaufhof am Wehrhahn.
Obwohl eine Zeugin der 80-Jährigen zu Hilfe kommt, greifen die Mädchen 500 Euro ab und flüchten damit Richtung Kaufhof am Wehrhahn. © Polizei Düsseldorf
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Hinweise zu genannter Straftat nehmen die Ermittler des Kriminalkommissariats 31 - EG Jugend - unter der Telefonnummer 0201/829-0 entgegen.

Abbruch-Button am Automaten bedienen

Die Polizei rät zudem dringend: „Mit einigen einfachen Verhaltensregeln können Sie den Trickdieben am Geldautomaten das Leben schwer machen.“ Kunden sollten bereits beim Betreten des Geldinstitutes auf verdächtige, meistens sehr junge Personen achten und sicher stellen, dass sie sich alleine im Bereich der Automaten befinden. Nach Möglichkeit sollten Bankkunden eine Begleitung mit zum Geldabheben nehmen. Es könne zudem helfen, sich zu informieren, wo sich der rote Abbruch-Button an dem Automaten. Sobald Kunden etwas auffällig vorkommt, sollten sie den Vorgang abbrechen, wenn sich etwa jemand nähert oder sie anspricht.

Wer dennoch Opfer eines Trickdiebes wird, soll sofort laut um Hilfe rufen und auf den möglicherweise flüchtenden Täter zeigen. Und dann die Polizei alarmieren.