Essen. . Gute Nachrichten für die Gläubiger von Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff: Dessen Uhr hat bei einer Online-Versteigerung einen Preis von 10.350 Euro erzielt. Das Geld dient dazu, einen Teil der Gläubiger-Forderungen zu befriedigen. Die Uhr war Middelhoff bei einer Taschenpfändung abgenommen worden.
Die Middelhoff-Uhr hat einen Käufer gefunden. Bei einer Online-Versteigerung auf der Plattform „Justiz Auktion“ ersteigerte sie ein unbekannter Bieter für 10.350,99 Euro. Eingestellt hatte eine Gerichtsvollzieherin die „Piaget“-Uhr vor einem Monat für 1400 Euro. Sie hatte das goldene Stück dem ehemaligen Arcandor-Chef Thomas Middelhoff bei einer Taschenpfändung im Landgericht Essen abgenommen.
So wird zumindest ein Teil der Millionen Euro hohen Forderung eines seiner Gläubiger befriedigt werden. Die gepfändete Uhr hatte auch deshalb Aufsehen erregt, weil Middelhoff sie kurz zuvor beim Offenbarungseid nicht genannt hatte. Sie sei ein Geschenk seiner Frau und bei weitem nicht so teuer, wie behauptet werde, hatte Middelhoff gesagt. Anfangs war ihr ein Wert von 14.000 Euro zugeschrieben worden. Ein Gutachten hatte dann aber nur noch 2800 Euro festgestellt.
Startpreis für die Uhr lag bei 1400 Euro
Am 19. September hatte die Gerichtsvollzieherin die Uhr für 1400 Euro für einen Monat ins Netz gestellt. Schnell stieg das Angebot der Bieter auf 6800 Euro am 25. September. Dann war Ruhe.
Erst am Freitag, 17. Oktober, lieferten sich die Bieter mit insgesamt zehn Angeboten ab eine Stunde vor Ablauf der Frist um 15.32 und 54 Sekunden ein Wettrennen. Das Finale startete mit den letzten fünf Angeboten um 15.31 und neun Sekunden, bis der anonymisierte Bieter „e****m“ seine Konkurrenten um 15.32 und 39 Sekunden abschließend schlug. 15 Sekunden später war die Uhr aus dem Netz genommen.
Das Ende des seit dem Frühsommer laufenden Middelhoff-Prozesses um Untreue in Millionenhöhe ist im Gegensatz zum vorher festgelegten Auktionsende noch nicht in Sicht. Er wird in der nächsten Woche vor der XV. Strafkammer fortgesetzt.