Essen. .

Auf seine Ehefrau Cornelie kann sich Ex-Arcandorchef Thomas Middelhoff verlassen. Auf seinen Antrag hin sagte sie am Montag im Untreue-Prozess vor dem Landgericht Essen aus und bestätigte ihn. „Er hat immer gearbeitet. Immer, immer“, betonte sie. Im Strafprozess gegen den 61-Jährigen geht es um Kosten von 1,1 Millionen Euro für private Flugreisen und eine Festschrift, die Middelhoff zu Unrecht als dienstlich veranlasst dem Unternehmen angelastet haben soll. Doch private Flugreisen gab es für ihn eigentlich gar nicht, weil er „auch im Flugzeug immer gearbeitet“ hat, sagte Cornelie Middelhoff. Selbst bei den Vorstandswochenenden in Middelhoffs Villa in St. Tropez („Powershopping, Faulenzen, Tanzen in fetziger Kleidung“) hätten die Herren immer übers Geschäft geredet.

Wenn sie sich beschwerte, dass er keine Zeit für die Familie erübrige, hätte er gesagt, dass „es um die Arbeitsplätze vieler Menschen“ ging. Sie habe sich gefügt: „Wenn er sagte, das ist wichtig, dann war es auch wichtig.“ 2009 hatte Middelhoff den Konzern verlassen, kurz darauf kam es zur Insolvenz. Cornelie Middelhoff ist sicher, dass es Arcandor mit ihrem Mann heute gut ginge: „Als er zu Karstadt kam, war das ein müder Haufen. Er hat dafür gesorgt, dass sich alle mit dem Unternehmen identifizieren.“