Essen. . Die Hundestaffel der Malteser hofft auf Mitstreiter für das Ehrenamt: Ein Team besteht aus Mensch und Tier, die Senioren Zeit schenken. Die erinnern sich, sprechen plötzlich wieder und lachen. Die Nachfrage nach dem tierischen Besuchs- und Begleitdienst ist entsprechend groß.

Wenn Bella oder Kate zu Besuch kommen, dann werden sie von den Senioren sehnsüchtig erwartet. Die beiden Hündinnen gehören zum Besuchs- und Begleitungsdienst der Malteser. Hund und Halter bilden jeweils ein Team, das ehrenamtlich ausrückt und Zeit verschenkt. Und weil die Nachfrage nach den Besuchern auf vier Pfoten so groß ist, suchen die Malteser nun weitere Ehrenamtliche, die ältere Menschen in den eigenen vier Wänden, im Betreuten Wohnen oder in Pflegeeinrichtungen besuchen.

Für die Senioren bedeuten die tierischen Gäste Abwechslung, aber auch Bewegung, wenn sie den Ball werfen oder kraulen. An Demenz erkrankte Menschen erinnern sich mitunter an Haustiere, die sie früher hatten, und sie erzählen. Aus ihren Erfahrungen berichten die Malteser von Senioren, die erstmals nach langer Zeit überhaupt wieder gelacht haben, wenn der Hund auf sie zukommt, auf ihren Schoß klettert oder ihnen sein Spielzeug bringt.

Manchmal passiert ein Wunder

Die Hunde finden mitunter Zugang zu Senioren, die nur noch in sich gekehrt im Sessel saßen, berichten die Hundeführer von ihren Erlebnissen. Sie beschreiben es in einigen Fällen sogar als kleines Wunder, wenn es dem Tier gelingt, die Aufmerksamkeit eines Menschen auf sich zu ziehen, den lange nichts mehr bewegte. Hund Wuffy etwa näherte sich einer Seniorin ganz sanft, aber beharrlich und stupste sie, so dass sie plötzlich zu ihm schaute und ihn zaghaft streichelte. Sie lächelte.

Kontakt zur Malteser Hundestaffel

Die Hundestaffel der Malteser umfasst zur Zeit rund 20 aktive Hund-Halter-Besuchsteams, die Einrichtungen besuchen. Die Besuche bei den Senioren werden individuell vereinbart, je nach Lebens- und Arbeitssituation des Ehrenamtlichen. Die Teams werden zuvor ausgebildet.

Kontakt: 0800 100 41 21 und auf www.malteser-essen.de

„Menschen, die ein halbes Jahr nicht mehr gesprochen haben, reden plötzlich wieder. Für mich ist es eine große Freude, zu sehen, dass wir den Menschen ein wenig Licht in ihren Alltag bringen können“, sagt Dirk Schürmann, Leiter der Malteser Besuchshundestaffel über die Wirkung der Vierbeiner auf die Senioren.

Um ein Besuchs-Hund zu werden, müssen die Tiere einige Voraussetzungen mitbringen. Sie sollten mindestens 15 Monate alt sein, gut gehorchen, ein gutes Sozialverhalten haben und sich vor allem gern anfassen und kuscheln lassen.

Dann werden sie zusammen mit ihrem Halter aus- und regelmäßig fortgebildet. In der Regel ist ein Team ein bis zwei Stunden in der Woche im Einsatz. Diese erfolgen aber immer nach Absprache. Die Hundebesitzer selbst sollten verlässlich sein und Interesse am Umgang mit älteren Menschen haben.