Oktoberfest in Rüttenscheid endet mit Besucherplus
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Essen. Die Veranstalter des Oktoberfestes in Rüttenscheid sind mit 20 Prozent Besucherplus im Vergleich zur Premiere im Vorjahr hochzufrieden. Es gab keine Randale und offenbar auch keine Lärmbeschwerden. Am Samstag hieß es im Festzelt sogar: „ausverkauft“.
Rund 20 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr, sechs von zehn Tagen restlos ausverkauft, keine einzige Schlägerei und anscheinend auch keine Anwohnerbeschwerden - Werner Rezepucha, Mitorganisator des Oktoberfestes in Rüttenscheid, zog gestern rundum zufrieden Bilanz. Nach dem Start im Vorjahr, als niemand wusste, wie eine solche Veranstaltung in Essen ankommen würde, kann man nun wohl sagen: Das Oktoberfest ist etabliert und ein fester Bestandteil des Partylebens in Essen und zieht Gäste auch aus anderen Städten, wie die vielen auswärtigen Autokennzeichen bewiesen.
Oktoberfest in Rüttenscheid 2014
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Die Abrechnung war am Sonntag noch im Gang, doch geschätzt wurden zwischen 35.000 und 37.000 Karten verkauft - im Vorjahr waren es 30.000. „Am Samstag mussten wir um 10 Uhr Schilder aufstellen: ausverkauft!“, berichtet Rzepucha, der sich begeistert zeigte über das Publikum und das nicht nur wegen der stilechten bayrischen Outfits.
Friedliches Fest
Während es beim Original in München täglich viele Verletzte gibt, blieb in Essen alles friedlich. „Nur bei den Kellnerinnen und Kellnern brauchten einige ein Pflaster.“ Maßkrüge zum Tisch bringen ist halt Schwerstarbeit. An einigen Details wollen die Veranstalter arbeiten. „Wir brauchen im nächsten Jahr mehr Toiletten, vor allem für die Damen. Und der Dienstag wird vielleicht Ruhetag, das war der einzige schwache Tag.“
„Jetzt nicht gierig werden“
Oktoberfest in Rüttenscheid
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Dass man das Festzelt nicht vollstopfte und lieber in Kauf nahm, einige enttäuscht wegzuschicken, hält Rzepucha für richtig. „Man darf da nicht gierig werden.“ Die Sicherheit gehe vor, und die Kellner müssten auch noch arbeiten können. Das war an den ausverkauften Tagen aber auch so kaum noch möglich, viele Gäste waren gezwungen, sich die Getränke an den Zapfstellen selbst zu besorgen.
Eisern Disziplin habe man beim Lärmschutz gehalten: Um Punkt 23 Uhr war Feierabend auf der Bühne, um die Anwohner nicht zu verärgern. 2013 hatte es einige Beschwerden gegeben.
Rü-Oktoberfest von A bis Z
A wie After Wiesn
Dieses Motto gilt ab heute eigentlich fast überall auf der Rü, wo sich viele Gastwirte auf die zehn Tage weiß-blau-karierten Ausnahmezustandes eingestellt haben. Am heutigen Donnerstag steigt zudem ab 22 Uhr die zweite Rüttenscheider Clubnacht mit Partys in neun Locations vom Plan B über Solid und Frida bis zum Jeezus. Weitere Infos dazu gibt's auf www.ruettenscheider-clubnacht.de
B wie Bier
Natürlich das elementare Getränk des Oktoberfestes, auch in Rüttenscheid. Ausgeschenkt wird aber in bajuwarischer Manier kein Pils sondern Helles: Die Maß König Ludwig kostet 8,70 Euro. Wem ein Liter zu viel ist, kann sich auch eine halbe Maß für 4,80 Euro bestellen. Im vergangenen Jahr flossen 50 000 Liter Bier durch die Zapfhähne – macht einen Pro-Kopf-Durchschnitt von 1,5 Litern.
C wie Currywurst
Wer mit zuzeln – dieser doch recht eigenwilligen Art, eine Weißwurst zu essen – und gebrühtem Fleisch so gar nicht’s am Hut hat, der muss nicht verhungern. Neben vielen weiteren bayerischen Schmankerln vom Obatzda bis zum Leberkäse wird im Biergarten natürlich auch Currywurst serviert. In verschiedenen Schärfegraden, wie es sich für den Pott gehört, Mahlzeit!
D wie Dirndl
Das figurbetonte Trachtenkleid hat längst den Sprung von Bayern in die Welt und natürlich auch nach Essen geschafft. Schleife links gebunden heißt Single, Schleife rechts vergeben und die mittige Schleife ist dem bajuwarischen Brauch nach den Jungfrauen vorenthalten. In den vergangenen Jahren hat sich die mittige Schleife aber auch als Zeichen für Unentschlossene etabliert.
E wie Eintritt
Kostet an der Abendkasse für Kurzentschlossene 15 Euro und beinhaltet eine Maß. Bei Tischen betragen die Kosten ab 33,50 Euro pro Person – inkl. Maß und Verzehrgutschein im Wert von zehn Euro. An den Wochenenden ist das Festzelt schon so gut wie ausverkauft – Tickets gibt es noch an der Abendkasse. Reservierungen werden aus organisatorischen Gründen nicht mehr angenommen.
F wie Frühschoppen
Werden am 4., 5., 10. und 11. Oktober von 11 bis 17 Uhr zünftig von der bayerischen Band Brandig begleitet, die zu den beliebtesten Oktoberfest-Bands des Freistaats gehören. Der Eintritt zu den Mittagsveranstaltungen ist frei.
G wie Gaudi
Bedeutet in Bayern soviel wie Spaß, Freude – und wird in den nächsten zehn Tagen auf jeden Fall garantiert. Im vergangenen Jahr kam es lediglich an einem Samstagabend zu kleineren Rangeleien, ansonsten verlief das Fest völlig friedlich.
H wie Haferlschuhe
Gehören zur traditionell-bayerischen Tracht mit Lederhose bei jedem Mann zum Outfit. Bei der Bevölkerung der Alpenregion etablierte sich das Modell als Arbeitsschuh – bietet aber natürlich auch beim Feiern bequemen Halt.
I wie Internationales Publikum
Schon jetzt liegen Reservierungen aus Holland vor – unsere Nachbarn reisten im vergangenen Jahr gleich mit mehreren Bussen an. „Und es haben sich auch einige Gäste aus Bayern angekündigt – der Freistaat ist für uns ja auch fast Ausland“, sagt Mit-Organisator Ted Terdisch, natürlich nicht ganz ernst gemeint.
J wie Janker
So heißt die klassische bayerische Trachtenjacke, die sowohl von Männern als auch Frauen getragen werden kann. Janker sind gestrickt und empfehlen sich nicht nur als modisches Statement sondern auch für den Heimweg – weil sie schön warm halten.
K wie Krachlederne
Gehört ebenso wie das Dirndl dazu – im vergangenen Jahr kamen rund 70 Prozent der Besucher in Rüttenscheid in Tracht – weswegen der Einzelhandel in Essen und Umgebung in diesem Jahr aufgestockt hat und auch Kurzentschlossene sicherlich noch fündig werden.
L wie Lebkuchenherzen
Liefen im vergangenen Jahr nicht allzu gut – der Ruhri sagt’s seiner Liebsten eben lieber direkt und nicht mit Hilfe von trockenem Gebäck und Zuckerguss. Statt Lebkuchen gibt’s einen Merchandise-Stand – von Schlüsselanhängern über T-Shirts (20 Euro) bis zum Strumpfband kann man dort Rü-Oktoberfest-Artikel erstehen.
M wie Mickie Krause
Hat mit Bayern soviel zu tun wie Edmund Stoiber mit Mallorca. Weil er aber mit, nun ja, doch recht sinnbefreiten Mitgröl-Hymnen wie „Schatzi schenk mir ein Foto“, „Zehn nackte Frisösen“ und „Nur noch Schuhe an“ Partystimmung garantiert, ist der Schlagerbarde am Sonntagabend, 5. Oktober, wie im vergangenen Jahr wieder zu Gast im Rüttenscheider Festzelt. Tickets gibt es noch an der Abendkasse.
N wie Notdienst
Die Johanniter sind während der zehn Festtage wieder im Einsatz. Rund zehn Sanitäter und Helfer sind im Wechsel vor Ort. Im vergangenen Jahr waren umgekippte Bierbänke und daraus resultierende Sturz- und Schnittverletzungen das größte Problem, „ansonsten war aber alles sehr zivilisiert“, erinnert sich Sanitäter Matthias Rodemann. Obacht also beim Schunkeln auf den Bänken – und etwas Maß halten beim Maß-Verzehr!
O wie Öffnungszeiten
An Feiertagen und an den Wochenenden ist das Festzelt ab 11 Uhr geöffnet. An Werktagen ist ab 17 Uhr Einlass. Reservierte Tische sollten bis etwa 19 Uhr besetzt sein. Schluss ist an Werk- und Sonntagen um 23 Uhr, freitags und samstags darf bis 24 Uhr geschunkelt werden.
P wie Parken
Wer nicht auf sein Auto verzichten kann, sollte der Beschilderung zum Parkplatz P2 (Messe P2 Grugaplatz) folgen. Die Kosten betragen fünf Euro.
R wie Rüttenscheider Schürzenjäger
Die mit Profi-Musikern besetzte Oktoberfestband um das bekannte Duo Benny & Joyce – sonst musikalisch eher im Soul und Barjazz zu Hause – hat bereits im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie auch mit Schlager und Stimmungshits ein Zelt zum Kochen bringen kann.
S wie Soulnight
Pop, Soul und R’n’B statt Schlager sowie beeindruckende Stimmgewalt – das erwartet die Besucher bei der Wiesn-Soulnight am Mittwoch, 8. Oktober. Die musikalischen Gastgeber Benny & Joyce lassen es sich an diesem Abend nicht nehmen, in ihre musikalischen Gefilde zurück zu kehren. Dabei werden sie von hochkarätigen Sängern unterstützt. Mit auf der Bühne stehen Guilia Wahn, die durch die Castingshow „The Voice of Germany“ bekannt wurde sowie Singer-Songwriter und Mundharmonikaspieler Jeffrey Amankwa, der Soul wie nur wenige verkörpert.
T wie Taxis
Stehen direkt vorm Zelt bereit. Darüber hinaus empfiehlt der Veranstalter die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln; zum Beispiel mit der U11 bis Martinstraße oder zu späterer Stunde mit der Nachtexpresslinie 13.
U wie Uni-Wiesn
Gehen am Montag, 6. Oktober, über die Bühne. Nach Vorlage des Studentenausweises ist der Eintritt frei, auch die Maß gibt es vergünstigt für fünf Euro. Natürlich sind auch Besucher willkommen, die längst nicht mehr die Schulbank drücken.
W wie Wirt
Ist wieder Werner Rzepucha mit seinem Team aus dem Gebrandenhof. Mitveranstalter Ted Terdisch ist für das musikalische Programm verantwortlich.
Z wie Zelt
Das Festzelt auf dem Messeparkplatz bietet auf 3000 Quadratmetern wieder Platz für 4000 Gäste. Bei schönem Wetter lässt es sich auch wieder im Biergarten aushalten – der ist satte 600 Quadratmeter groß. Im vergangenen Jahr kamen rund 30 000 Besucher zur Premiere des Rü-Oktoberfestes.
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