Essen-Rüttenscheid. . Das erste Rüttenscheider Oktoberfest zog 30.000 Besucher auf den Messeparkplatz. Die Neuauflage 2014 soll zehn statt zwölf Tage dauern. Auch darüber hinaus wollen die Veranstalter an der ein oder anderen Stellschraube drehen – auch in Sachen Lärmschutz.

Am ersten Oktoberfest-Samstag rollten zwei Busse aus den Niederlanden auf den Messe-Parkplatz hinter dem Girardet­haus. An Bord: Fast hundert bierselige Holländer, die für ein paar Stunden bayerischer Gemütlichkeit nun nicht mehr den weiten Weg nach München antreten müssen. An diesem Samstag mussten gut 500, größtenteils in Trachten gehüllte Feierhungrige schon vor dem Eingang vertröstet werden: Mit rund 3800 Gästen war selbst zwischen den Körperkontakt freudigen Oktoberfest-Gängern kein Platz mehr auf den Bierbänken.

500 Hektoliter Bier getrunken

30 000 Besucher, 500 Hektoliter Bier, rund 7000 verspeiste Hendl und nur zwei kleinere Rangeleien am Samstagabend, bei denen die Polizei alarmiert werden musste: Die von den Veranstaltern vorgelegte Bilanz des ersten Rüttenscheider Oktoberfestes kann sich sehen lassen. Nicht nur deswegen sehen sich die Organisatoren Ted Terdisch und Werner Rzepucha darin bestärkt, den krachledernen Frohsinn im kommenden Jahr zu wiederholen. Dass diese weiß-blau-karierte Verheißung vor allem einige Anwohner nicht mit Glückseligkeit erfüllt, bedauert Ted Terdisch: „Die Angst vieler, dass aus diesem Platz eine Ballermann-Zone wird und wir hier bald ein Riesenrad, Schießbuden und Karussells stehen haben, ist völlig unbegründet. Wir werden das Fest in genau dieser Größenordnung beibehalten. Zeitlich gesehen werden wir das Fest 2014 auf zehn statt zwölf Tage begrenzen.“

Zudem wolle man in Sachen Lärmschutz nachjustieren. Versorgungszelte sollen im kommenden Jahr an beide Außenseiten gebaut werden, um den Schall zu schlucken, außerdem werde mit speziellen Boxen gegengesteuert. „Wir haben nach den ersten Tagen und Beschwerden den Bass runter gedreht, außerdem regelmäßig die Lautstärke in Kooperation mit dem Ordnungsamt kontrolliert. Wir wollen hier alle mit ins Boot nehmen“, beteuert Terdisch, für den die vergangenen zwölf Tage vor allem eine „Mords-Gaudi“ waren. Auch die großen Unternehmen der Stadt, darunter Thyssen Krupp, hätten bereits zugesagt, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Bayerische Kappellen für 2014 angekündigt

Als Glücksgriff hätten sich auch die „Rüttenscheider Schürzenjäger“ erwiesen. „In München läuft die Musik nebenher, hier war sie zentraler Bestandteil. An manchen Abenden standen die Menschen schon nach zehn Minuten auf den Bänken“, so Terdisch. Die Rufe derer, denen die zünftige Blasmusik gefehlt hat, sollen ebenfalls erhört werden: „2014 werden zu den Frühschoppen an den Wochenenden hier original bayerische Kapellen aufspielen. Das hat in diesem Jahr gefehlt“, sagt Terdisch. Durch die späte Genehmigung der Stadt hätten viele Dinge in diesem Jahr recht kurzfristig disponiert werden müssen. Die Anfrage fürs nächste Jahr ist bereits gestellt: Wiesn-Fans dürfen dann wohl vom 3. bis 12. Oktober 2014 den bayerischen Löwen in sich wieder frei lassen.

Kommentar: Gib dem Laster eine Chance 

Dirndl und Lederhosen sind genauso wenig jedermanns Sache wie der verordnete Frohsinn an Karneval. Jeder Jeck ist eben anders. Dass Rüttenscheid die Partymeile Nummer eins ist, steht aber nicht erst seit den vergangenen zwölf Tagen fest. Wer hier wohnt, weiß und schätzt das in der Regel auch. Dass zwölf Tage Rosi aus dem Sperrbezirk, Anton aus Tirol und andere musikalisch eher simple Vier-Viertel-Takter in Dauerschleife den ein oder anderen Anwohner Nerven kosten können, ist verständlich. 30.000 Besucher und ein nahezu gewaltfreies Fest sind aber Beweis genug, dass eine solche Veranstaltung ihre Berechtigung hat. Anstatt anonym im Internet ein augenscheinlich erfolgreiches Fest kaputt zu schreiben, sollte sich mancher Nörgler vielleicht direkt mit den Veranstaltern zusammensetzen. Um die Spyder Murphy Gang – etwas abgewandelt – zu zitieren: „Damit in dieser schönen Stadt das Laster eine Chance hat.“ Bierernst ist das Leben schließlich oft genug.

Queer Night im Festzelt

Queer Night beim Rü Oktoberfest.
Queer Night beim Rü Oktoberfest. © WAZ FotoPool
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