Essen. Ein Projektentwickler GBI AG plant an der Schützenbahn in Essen ein neues Hotell. Eine Bettenburg der Holiday Inn-Kette mit 193 Zimmern soll dort entstehen. Das ehemalige Haus des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wird dafür abgerissen. Der Markt gebe das her, heißt es.

Die Schützenbahn zählt sicher nicht zu den 1-A-Lagen dieser Stadt. Beim Brettspiel Monopoly läge sie wohl näher an der günstigen Badstraße als an der noblen Schlossallee. Und doch ist die viel befahrene Straße auf dem Innenstadtring augenscheinlich eine gefragte Adresse für Hoteliers. Denn am ehemaligen Sitz des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) an der Schützenbahn 11 bis 13 entsteht in Sichtweite des Welcome Hotels eine weitere „Bettenburg“.

Der Immobilienentwickler GBI AG ließ per Pressemitteilung wissen, das Projekt sei auf den Weg gebracht - fast eineinhalb Jahre, nachdem Pläne für einen Hotel-Neubau den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hatten. Die Verträge seien seit nun unterschrieben, ergänzte ein Sprecher auf Nachfrage. Seit Anfang Mai liegt der Stadt ein Bauantrag vor.

Das Haus des Deutschen Gewerkschaftsbundes steht seit 2007 leer

Nach Angaben der „Gesellschaft für Beteiligungen und Immobilienentwicklungen“ (GBI) sollen an der Schützenbahn bis zu 26 Millionen Euro investiert werden in ein Haus mit 193 Zimmern, Tagungsräumen, Lobby, Restaurant und Fitnessraum der Marke Holiday Inn. Das ehemalige DGB-Haus, das seit 2007 leer steht, wird dafür abgerissen. Das Hotel soll 2016 eröffnen.

Als künftigen Betreiber nennen die Projektentwickler die „tristar Hotel & Management GmbH“, die vergleichbare Häuser in Berlin und in Neunkirchen (Saar) betreibt und das Hotel an der Schützenbahn mieten wird. Das Haus soll an einen Investor verkauft werden.

Markt für Hotels soll in Essen immer noch nicht gedeckt sein

Das Hotel an der Schützenbahn ist nicht das einzige in Planung befindliche. Wie berichtet, sollen unweit des Hauptbahnhofs an der Hachestraße ein weiteres Hotel entstehen wie auch an der Straße am Handelshof und an der Kruppstraße/Friedrichstraße am westlichen Rand der Innenstadt.

Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es. Aber ist das nicht ein bisschen zu viel an Wettbewerb? Kannibalisiert sich da eine Branche? Die GBI AG attestiert der City „hohes Nachfragepotenzial für Übernachtungen“. Dafür sorgten Unternehmen wie Thyssen-Krupp, die Bahntochter Schenker, die gerade am Hauptbahnhof baut, und Firmen im Univiertel am Berliner Platz.