Essen. . Eine ältere Fußgängerin wurde auf der Lindenallee von einem herabfallenden Ast getroffen und schwer verletzt. Möglicherweise war der Baum durch den Orkan Ela beschädigt worden.

Der Orkan Ela beschäftigt jetzt auch die Polizei. Sie hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Stadt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet. Eine ältere Fußgängerin wurde am 1. August auf der Lindenallee am Waldthausenpark von einem herabfallenden Ast getroffen und schwer verletzt. Möglicherweise war der Baum durch den Sturm beschädigt worden.

Aufgrund des schwebenden Verfahrens kann sich Ordnungsdezernent Christian Kromberg zum Vorfall selbst nicht äußern. Nur soviel: „Das ist erschreckend. Ich bedauere es sehr, dass jemand zu Schaden gekommen ist. Wir werden jetzt mit der Polizei kooperieren. Es ist wichtig, herauszufinden, ob jemand etwas falsch gemacht hat.“ Grundsätzlich ist die Stadt für die Verkehrssicherungspflicht auf den öffentlichen Straßen zuständig.

Bis heute sind nicht alle Straßen sicher

Kromberg hatte seit dem Orkan-Unwetter immer wieder vor den Gefahren durch herabstürzende Äste gewarnt und zu besonderer Vorsicht gemahnt. Bis heute sind nicht alle Straßen sicher. Die Beseitigung der Schäden an den Bäumen wird noch Wochen dauern.

Das Problem ist, dass auch Äste abbrechen, an denen die Blätter noch grün sind und ein Schaden auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist. Deshalb muss Grün und Gruga Straße für Straße mit Hubsteigern abfahren und kontrollieren. An den Aufräumarbeiten sind jeden Tag bis zu 450 Mitarbeiter im Einsatz. Nach Schätzungen von Grün und Gruga wurden rund 20.000 Bäume so stark von Ela angeschlagen, dass sie ersetzt werden müssen. Das ist jeder zehnte Straßenbaum in Essen.

Im Wald herrscht Lebensgefahr

Der Vorfall auf der Lindenalllee ist der erste bekannt gewordene, bei denen ein Fußgänger Verletzungen erlitt. „Bisher wurden uns 16 oder 17 unvermittelte Kronen-Abbrüche gemeldet. Dabei war es aber nur zu Sachschäden gekommen“, erklärte Christian Kromberg.

Der Beigeordnete vermutet, dass im Essener Stadtwald deutlich mehr Äste herabfallen oder sogar Bäume jetzt noch umknicken. Er verweist deshalb nochmals auf die städtische Allgemeinverfügung und das Betreuungsverbot im Stadtwald. Dort besteht nach wie vor akute Lebensgefahr.