Essen. . Die Empfehlung des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege, das Grugabad unter Denkmalschutz zu stellen, stößt in Essen auf Wohlwollen und auf Warnungen. Die Linke begrüßt den Vorschlag uneingeschränkt. Für die CDU ist der Betrieb eines denkmalgeschützten Grugabades ohne Mittel vom Land kaum machbar.
Mit Wohlwollen und Warnungen hat die Stadtpolitik auf den geplanten Denkmalschutz für das Grugabad reagiert. Dass das 50 Jahre alte Freibad als schützenswert gelte, sei eine „Auszeichnung für unsere Stadt“, heißt es etwa bei der CDU-Ratsfraktion. Der Denkmal-Status dürfe allerdings nicht dazu führen, „dass Sanierungsmaßnahmen scheitern oder Entwicklungsmöglichkeiten blockiert werden“.
Tatsächlich ist seit einiger Zeit bekannt, dass das Grugabad unter einem Sanierungsstau in Höhe von rund 14 Millionen Euro leidet. Eine Summe, die CDU-Ratsfraktionschef Thomas Kufen Ende 2012 dazu veranlasste, laut über einen verkleinerten Neubau des Bades an selber Stelle nachzudenken. Solche Gedankenspiele, die bei Architektur-Kennern für Empörung gesorgt hatten, dürften mit dem angekündigten Denkmalschutz für Essens größtes Freibad vom Tisch sein. Eine Sanierung der Anlage dürfte nun freilich eher noch kostspieliger werden.
Haushaltssituation der Stadt Essen berücksichtigen
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Und so mahnt Hanslothar Kranz, der als sachkundiger Bürger der CDU-Fraktion für Denkmalfragen zuständig ist: „Das Grugabad unter Denkmalschutz zu stellen ist richtig, ist es doch ein bundesweit einmaliges Bad. Dennoch darf die dramatische Haushaltssituation der Stadt Essen hierbei nicht unberücksichtigt bleiben. Der Betrieb eines denkmalgeschützten Grugabades wird ohne finanzielle Unterstützung des Landes kaum machbar sein.“ Betrieb und Entwicklung des Bades dürften durch strenge Denkmalschutzauflagen nicht unbezahlbar gemacht werden, mahnt auch der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Siegfried Brandenburg.
Sommer im Grugabad Essen
Die Linke-Ratsfraktion begrüßt den Vorschlag des Rheinischen Amtes für Denkmalschutzpflege dagegen uneingeschränkt: „Das Grugabad ist ein Zeugnis einer fast schon verschwundenen Bäderkultur im Ruhrgebiet.“ Der Denkmalschutz biete den richtigen Ansatz, um das Gesamtensemble zu erhalten“, sagt Frank Münschke, der für Die Linke im Kulturausschuss sitzt.