Essen. . Der Sturm an Pfingstmontag hat auch auf zahlreichen Essener Sportanlage gewütet. Die Sport- und Bäderbetriebe beziffern den Schaden, der auf städtischen Anlagen entstanden ist, auf rund 650.000 Euro. Der Essener Sportbund schlägt nun Alarm: Es wären längst nicht alle Kosten gedeckt.
Der Pfingststurm hat nicht nur ein gewaltiges Loch in die Stadtkasse gerissen, sondern auch zahlreichen Sportvereinen mächtig zugesetzt. Nach Angaben des Essener Sportbundes (Espo) summieren sich die Schäden auf eine sechsstellige Summe. Obwohl der Landessportbund finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt habe, dürfte so mancher Verein auf Kosten sitzen bleiben, fürchtet Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg.
Gerrit Bäumer, stellvertretender Vorsitzender im Turnverein Kupferdreh (TVK), traute seinen Augen nicht, als er sah, was „Ela“ am Ufer des Baldeneysees angerichtet hatte. Zwei mit Ruderbooten beladene Anhänger lagen ineinander verkeilt auf dem Vereinsgelände, Skulls und Riemen waren zersplittert, Bootsrümpfe aufgerissen. Bäumer spricht von einem Schlag ins Kontor für die Ruderriege des TVK und schätzt den Schaden „locker auf 60 000 Euro“. An zwei Booten sei der Schaden irreparabel. Die wertvollen Sportgeräte, die vor „Ela“ noch in Hamburg bei einem Testlauf für die Junioren-WM im Einsatz waren, sind nicht versichert. Die Neuwertversicherung sei so teuer, dass der Verein sich diese nicht leisten könne. „Wir sammeln jetzt Spenden“, so Bäumer.
Große Schäden an Helmut-Rahn-Stadion
Der TVK ist nicht der einzige Verein, den es an Pfingstmontag hart getroffen hat. Der Post SV, der TC Bredeney, der Werdener Turnerbund, der Kanusportverein Rote Mühle, der Eisenbahnersportverein. . . - die Schadensliste, die Wolfgang Rohrberg beim Espo erstellt, ist lang.
Von den 75 städtischen Sportanlagen waren 59 durch „Ela“ in Mitleidenschaft gezogen. Am stärksten erwischte es das Helmut-Rahn-Stadion an der Raumerstraße in Frohnhausen und den Sportplatz an der Germaniastraße in Borbeck. Auch in den Freibädern wütete der Sturm. So mussten im Schwimmzentrum Oststadt von 51 beschädigten Bäumen 24 gefällt werden.
Verlust wertvoller Sportflächen befürchtet
Die Sport- und Bäderbetriebe beziffern den Schaden an Bäumen und die Kosten für die dadurch notwendigen Aufräumarbeiten auf rund 465 000 Euro. Hinzu kommen rund 190.000 Euro für Reparaturen an Gebäuden, Zäunen, Geländern. . .
Essen packt weiter an
Während die Kosten für städtische Anlagen aus dem Etat der Sport- und Bäderbetriebe beglichen werden, könnten Vereine als Betreiber in die Röhre gucken, so Rohrberg. Das Hilfsangebot des Landessportbundes sei zwar löblich. Der Espo-Geschäftsführer hat aber Zweifel, dass dem Dachverband bewusst war, was da an Hilferufen laut werden würde. Zu befürchten stehe vielmehr, so Rohberg, „dass wertvolle Sportflächen verloren gehen“.
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