Essen. . Am liebsten heiraten Essener im Schloss Borbeck, zumindest gibt es für dieses die meisten Anfragen. Da die Termine in dem barocken Bau aber begrenzt sind, finden die meisten Trauungen im Gildehof-Center statt. Möglich ist die Zeremonie zudem auf dem Schiff oder auf Zeche Zollverein.

Ja, ich will – Maja und Markus Hofmann trauten sich am Samstag im Grugapark vor der Kulisse der Dahlienarena. Dieses Versprechen gaben sich 2014 bereits 1200 Paare in Essen, im Vorjahr waren es insgesamt 2100. Besonders beliebt dafür ist das Schloss Borbeck.

Die Zeremonie in der Gruga, die soll aber ihren besonderen Charakter bewahren. Amtlich ist sie ohnehin nicht, denn dort trauen nicht die Standesbeamten. So organisierte das Paar am Wochenende seine Traufeier mit einem freien Theologen. „Möglich ist aber auch das nur auf Anfrage“, sagt Julia Trippler vom Grugapark, der für Trauungen längst nicht an jedem Wochenende bereit steht und sonntags allein mit Rücksicht auf Besucher überhaupt nicht. Zudem ist im Park nur die Trauung etwa im Musikpavillon oder am Waldsee möglich, nicht aber die Feier bis tief in die Nacht. Stattdessen fuhr die gesamte Hochzeitsgesellschaft eine Runde mit der Grugabahn durch den Park.

Betrag werde individuell mit Paaren ausgemacht

Für das amtliche Ja-Wort bietet aber auch die Stadt mehrere Orte an. Außer in eher nüchternen, modernen Räumen des Gildehof-Centers können Paare das Schloss Borbeck, das Krayer oder Kettwiger Rathaus wählen – die allerdings mit höheren Kosten verbunden sind. Auslagen nennt es das Standesamt, das die Preisspanne aber nicht beziffert, der Betrag werde individuell mit Paaren ausgemacht.

Fest steht aber, dass das barocke Schloss in Borbeck am häufigsten angefragt werde, sagt Stadt-Sprecher Stefan Schulze und fügt gleich hinzu: „Dennoch ist es nicht der Ort, an dem die meisten Trauungen stattfinden.“ Das bleibt der Gildehof, was allein daran liegt, das in der Innenstadt die meisten Termine angeboten werden. An welchen Samstagen etwa das Ja-Wort möglich ist, das veröffentlicht die Stadt auf ihrer Internet-Seite. Auch hier gelte: Borbeck ist sofort ausgebucht. Dort seien als Termin auch Donnerstage und Freitage möglich, nennt Schulze weitere Beispiele, aber nur, wenn keine Veranstaltungen im Schloss geplant sind. Grundsätzlich aber gilt: Die Termine werden festgelegt und wenn sie ausgebucht sind, müsse das Paar einen anderen Termin oder Ort wählen.

Alternaiven für ein amtliches Ja-Wort

Immerhin stehen für Braut und Bräutigam noch zwei weitere Möglichkeiten in Essen für ein amtliches Ja-Wort vor einem Standesbeamten bereit: Zeche Zollverein und die Weiße Flotte. Allerdings sind auch diese Angebote beschränkt. In diesem Jahr fanden bereits jeweils vier Zeremonien an den beiden Orten statt, drei weitere kommen noch auf dem Schiff und dem Welterbe hinzu, sagt Schulze. Insgesamt gibt es in Essen maximal fünf Trauungen an einem Tag. Fallen diese auf einen Schnapszahl-Termin, „dann machen wir bis zu sieben möglich“.