Essen. . Das Konzept steht: Ab März kommenden Jahres will das Museum Folkwang seine ständige Sammlung einmal die Woche bei freiem Eintritt zeigen. Mittelständische Sponsoren sollen die Finanzierung übernehmen. Für Essens Wirtschaftsförderer Düdden ist es persönlicher Ehrgeiz, genügend Geldgeber zu finden.

Die Dauerausstellung des Museums Folkwang mit seinen berühmten Meisterwerken von Gauguin bis van Gogh soll künftig an Samstagen bei freiem Eintritt zu besichtigen sein. Was bislang vor allem ein Wunsch von Museumschef Tobia Bezzola war, nimmt nun konkrete Formen an. Der Wirtschaftsförderer der Stadt, Dietmar Düdden, hat zusammen mit Bezzola ein Konzept erarbeitet, um Sponsoren für den freien Samstag zu gewinnen. Am 7. März kommenden Jahres soll das Folkwang erstmals samstags frei zugänglich sein.

Düdden hat bereits Unterlagen verschickt und erste Vorgespräche mit Unternehmen geführt. Konkrete Zusagen gebe es noch nicht, aber die Reaktionen von vielen Seiten seien sehr positiv, sagte er. Die Sponsoren sollen für einen freien Samstag 2500 Euro pro Jahr bezahlen. Das sei der Deckungsbeitrag, der sich aus den fehlenden Einnahmen des Museums ergibt, sagt Düdden. Um eine Nachhaltigkeit zu erreichen, müssen sich die Unternehmen allerdings für drei Jahre verpflichten. In Summe ergibt das 7500 Euro. „Wir geben den Unternehmen damit die Möglichkeit, sich im Kultursponsoring mit relativ wenig Geld zu engagieren“, wirbt Düdden.

„Mein persönlicher Ehrgeiz“

Maximal 50 Unternehmen muss er zum Mitmachen bewegen, um das ganze Jahr den freien Eintritt samstags zu sichern. Düdden: „Ich sehe das als meinen persönlichen Ehrgeiz an. Es muss doch gelingen, maximal 50 Leute in dieser Stadt zusammenzubringen, die sich engagieren.“

Mit dem freien Eintritt erhofft sich das Museum die ständige Sammlung auch für diejenigen zu öffnen, für die der Eintrittspreis ein Hindernis ist. „Ich habe die Hoffnung, dass das für eine tiefere Verwurzelung in breiteren Bevölkerungsschichten sorgt“, sagt Bezzola. Vor allem junge Leute, Familien, Studenten und Schüler will der Schweizer Museumschef so für die großartige Osthaus-Sammlung gewinnen, deren Meisterwerke vor über 100 Jahren schließlich auch dank großzügiger Bürger-Spenden von Hagen nach Essen geholt werden konnten. Auch die bisweilen eher bescheidene Besucherzahl hat Bezzola dabei im Auge. Jährlich sehen 90 000 bis 130000 Besucher die Dauerausstellung. Aus der Erfahrung früherer Ausstellungen mit freien Eintritt steigt an solchen Tagen die Zahl spürbar.

Kundenwerbung

Düdden betont, dass das geplante Sponsoring keine milde Spende an das Folkwang sein soll, sondern die Unternehmen im Gegenzug eine Dienstleistung bekommen. „Sie können dies als Imagewerbung und zur Kundenbetreuung oder Kundengewinnung nutzen.“ Unter anderem erhalten die Firmen Flyer, mit denen sie bei Mitarbeitern oder Kunden für den freien Eintritt werben können. Sie werden am Tag des freien Eintritts im Eingangsbereich genannt und sie können auch Empfänge oder Veranstaltungen im Museum organisieren.

Düdden kann sich vor allem größere Handwerksbetriebe oder Dienstleistungsunternehmen als Sponsoren vorstellen. Interessierte Unternehmen können sich bei Dietmar Düdden unter 0201/8202450 melden.