Essen. . Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß hat der Idee, das Museum Folkwang in eine GmbH umzuwandeln und so mit den millionenschweren Bildern der Sammlung die Bilanz der Stadt Essen aufzubessern, eine Absage erteilt. Der Deutsche Kulturrat hatte zuvor vom „tiefen Fall der Stadt Essen“ gesprochen.
Die Pläne, das Museum Folkwang in Essen in eine neue Organisationsform umzuwandeln und mit der neu bewerteten, millionenschweren Bilder-Sammlung die städtische Bilanz aufzubessern, sind vom Tisch. Man habe „allen Vorüberlegungen eine klare Absage erteilt, die dem Museum eine andere Organisationsform geben wollen“, hieß es am Donnerstag in einer Stellungnahme des Essener Oberbürgermeisterbüros. Achim Middelschulte, Vorsitzender des Folkwang-Museumsvereins, mag nicht ganz ausschließen, dass auch die bundesweit negativen Reaktionen auf das Vorhaben ihre Wirkung getan haben.
Vom „tiefen Fall der Stadt Essen“ hatte der Deutsche Kulturrat gesprochen. Andere unkten vom „Ausverkauf“ der Osthaus-Sammlung, die bislang mit 245 Millionen Euro bilanziert wird, nach der Neubewertung aber wohl mit der doppelten Summe veranschlagt worden wäre.
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Sammlung gehört zur Hälfte dem Museumsverein
Allein die 16 Hauptwerke des Museums sollen diese Summe wert sein. Ein reiner Buchungstrick freilich, denn von einem Verkauf der Meisterwerke war nie die Rede. Dagegen spricht ohnehin der seit 1922 gültige Vertrag mit dem Museumsverein, dem die Hälfte der Sammlung gehört. Prämisse aller Überlegungen sei gewesen, „dass man an diesem Vertrag nicht rührt“, sagt Kämmerer Lars Martin Klieve.
Im Rahmen der juristischen Prüfung hätte man allerdings „gravierende Probleme festgestellt, die man nicht so einfach vom Tisch bekommt“, so Klieve. Essens OB Reinhard Paß hat allen weiteren Prüfungen nun ein Ende gesetzt.