Essen-Bedingrade. . Einmal im Jahr lädt die Künstlergruppe 3+ andere Künstler zur Ausstellung auf Steenkamps Hof in Bedingrade ein. Diesmal stellen drei Künstler gemeinsam ene Installation aus Folie vor. Sie freuen sich auf interessante Gespräche mit den Besuchern.

Ein Ziel hat Jürgen Becker als Vorsitzender des Kultur-Historischen Vereins Borbeck bereits erreicht. „Das Kunstwerk polarisiert. Ich finde toll, dass darüber diskutiert wird. “ Er meint damit die Installation, die vom kommenden Samstag, 9. August, an im Steenkamp Hof am Reuenberg 47a zu sehen und zu erleben ist.

Eigentlich ist das Kunstwerk federleicht. Es besteht lediglich aus Polyäthylen, auch bekannt als Malerfolie, und ein paar Heftklammern. Von dieser Folie hat das Künstler-Trio Hannah Karcher, Hanne Kier und Volker Mannek vier 4,5 Meter lange Bahnen um die Balken des Ausstellungsraums gewunden. So schufen sie einen quadratischen Raum, in den man nicht hinein sehen, sondern durch einen Schlitz nur hinein schlüpfen kann. Was den Besucher dort erwartet, soll spontan auf ihn wirken – deshalb wird’s hier auch nicht verraten.

Balkenkonstruktion ist rund 300 Jahre alt

Eingeladen wurden die drei jungen Künstler – niemand ist über 30 – von ihren deutlich älteren Künstlerkollegen Doris Brändlein, Manfred Boiting und Herbert Oettgen. Sie bilden die „Gruppe 3+“. Zwei ihrer Ateliers haben sie auf Steenkamps Hof, der wiederum vom Kultur-Historischen Verein verwaltet wird.

„Eigentlich hatten wir drei geplant, dass jeder seine eigenen Sachen hier ausstellt“, erzählt Volker Mannek (27). „Doch innerhalb von drei Stunden war uns klar, was wir hier machen wollen.“ Ursprünglich hatten sie nämlich einen Raum vorgefunden, dessen Balkenkonstruktion bereits rund 300 Jahre alt ist, die aber zwischen Stühlen, Tischen und von Kindern aufgehängten Schmetterlingen keine außergewöhnliche Wirkung entfaltet. „Der Raum wirkte unruhig“, empfand Hannah Karcher.

„Man merkt, wie das Objekt in den Raum eingreift“

Das änderte sich aber schnell, als die Künstler den Raum völlig leer räumten. Erst so wurde die etwa 15 Meter hohe Balkenkonstruktion in den Mittelpunkt gestellt. Sie bildet wiederum das Gerüst für die Installation namens „3 mal 4 x 4,5 m“. Hannah Klar: „Man merkt, wie das Objekt in den Raum eingreift.“ Und Volker Mannek beschreibt den Reiz dieses luftig-leichten Wenigs so: „Das Material ist faszinierend. Das Licht färbt die Folie immer wieder neu.“ Er sieht sogar „Lichtwolken“, in die die Besucher eintauchen.

Vernissage am Samstag um 15 Uhr

Die Vernissage mit Musik und Eröffnungsrede beginnt am Samstag, 9. August, um 15 Uhr.

Die Ausstellung ist anschließend bis Sonntag, 24. August, zu sehen.

Öffnungszeit. samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, 01 57/
88 58 36 93; E-Mail unter volker.mannek@googlemail.com.

Was immer auch die Betrachter empfinden: Die „Gruppe 3+“ ist angetan von dem Kunstwerk. Doris Brändlein: „Ich war ganz berührt, als ich hinein gegangen bin.“ Manfred Boiting: „Ich habe den Raum als sehr kraftvoll empfunden.“ Herbert Oettgen erwartet unterschiedliche Reaktionen: „Manche Besucher werden ratlos davor stehen. Aber mit geht es mit meinen 60 Jahren Kunsterfahrung so nicht.“