Essen. . ProSieben hat den Wohncontainer für das Überwachungsexperiment „We are watching you“ seines Magazins „Galileo“ mit einem Schwerlasttransporter in die Essener Fußgängerzone bringen lassen. Ein Fernsehstudio für das Überwachungsexperiment entsteht zurzeit auf dem Burgplatz.

Peter Seufert hat schon als „Wetten, dass..?“-Attraktion im Fernsehen bewiesen, dass er einen Gabelstapler präziser steuern kann als mancher seine Fingerspitzen. Trotzdem kamen der 54-Jährige und sein Einweiser Michael Kovacici aus Bochum am Donnerstagmorgen auf der Kettwiger Straße mächtig ins Schwitzen: Mit einem Schwerlaststapler, der selbst 24,5 Tonnen auf die Industriewaage bringt, mussten die beiden eine Slalomfahrt an Bäumen und Laternen vorbei absolvieren – auf den Gabelzinken einen zwölf Meter langen Übersee-Container aus Glas. Die Spezialanfertigung der Firma „Linde Material Handling“ platzierten sie nach 30-minütiger Zentimeterarbeit dennoch unbeschadet an der Treppe zum Burgplatz.

In den durchsichtigen Kasten wird für das Überwachungsexperiment „We are watching you“ des TV-Senders ProSieben von Sonntag- bis Freitagabend ein Reporter der Wissenschaftssendung „Galileo“ einziehen.

Nur zehn Minuten für Toilettengang

Sendungen von 19.05 bis 20.15 Uhr, Livebilder rund um die Uhr

Während der ersten Sendung aus Essen am Sonntag, 20. Juli, zieht Thilo Mischke in den Container.

„Galileo“ läuft sonntags bis freitags von 19.05 bis 20.15 Uhr. Die Sendungen aus Essen wird Aiman Abdallah moderieren.

Im Internet können Nutzer 24 Stunden täglich zuschauen, was im Container geschieht. Was die darin installierten Webcams aufnehmen, ist zu sehen unter www.galileo247.de.

Thilo Mischke heißt der Mann, den Internetnutzer, Zuschauer und vor allem: die Essener und Passanten rund um die Uhr beobachten können. Der 33-Jährige darf den Sicherheitsglaskasten nur für den Toilettengang und die Morgendusche verlassen. WC und Nasszelle stehen wegen der Anschlüsse 100 Meter weiter auf dem Burgplatz. „Höchstens zehn Minuten“, räumt ihm Nora Kocks, die Projektleiterin der Produktionsfirma Maximus Film, für den Abstecher dorthin ein. „Schließlich wollen wir herausfinden, was die totale Überwachung mit ihm macht. Und die Leute hier sollen ihn ja immer sehen und gerne auch mit ihm kommunizieren.“

Ein bisschen „Big Brother“ spielen wird so auch Antonio Russo. Der arbeitende Rentner bedient die Gäste im Straßencafé „Live“, das über 120 Plätze hat. Auf den Stühlen sitzen die Gäste nun mit bester Sicht auf den mit Lautsprechern, Kameras und Monitoren ausgestatteten Wohncontainer – und anders als Versuchsobjekt Mischke nicht in der prallen Sonne, sondern unter Platanen: „Das ist gut fürs Geschäft“, sagt Russo, grinst und räumt gerne drei Tische weg, damit der Stapler die Box abstellen kann.

Sechsmal „Galileo“ live aus Essen

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Als diese am frühen Morgen ein Schwerlasttransporter so gerade eben um die Ecke an der Lichtburg bringt, empfängt auch Christian Kelch die Mitarbeiter von Produktionsfirma und Linde. Der Stadtwerber der EMG glaubt, „dass das Experiment Essen beleben wird.“

Das tut es schon vor dem Start am Sonntagabend (siehe Kasten oben): Unterhalb des Containers, auf dem Burgplatz, bauen bis zu 30 Mitarbeiter ein Fernsehstudio auf. Von dort sendet ProSieben „Galileo“ sechsmal live. Das ist auch für das Team der Sendung, die sich seit 1998 im Abendprogramm behauptet, etwas besonderes, sagt Nora Kocks: „Es ist das größte Projekt, das wir bislang gemacht haben.“ Warum in Essen? „Der Platz ist ideal – und die Menschen hier sind offen.“

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