Essen. . Das Trikot der deutschen Elf ist ein Verkaufsschlager, die Hausbrauerei aus Altenessen freut sich über steigenden Absatz ihres Klassikers im Sortiment, nur eine Bäckerei schießt ein Eigentor. Eine Halbfinal-Nachlese der anderen Art.
Alle reden über Fußball, denn Deutschland steht bei der Weltmeisterschaft in Brasilien nach einem denkwürdigen Halbfinale im Endspiel. Eine Nachlese der etwas anderen Art:
Vor der WM hieß es, das Trikot ist aber hässlich“, erzählt Javier Villalba, Geschäftsführer bei „fan & more“. Seit aber Thomas Müller, Toni Kroos & Co in schwarz-roten Jerseys ins Finale gestürmt sind als gäbe es kein morgen mehr, ist das Auswärtsdress der DFB-Elf der Verkaufsschlager. „Wann gewinnt man schon 7 : 1?“, fragt Villalba. Eben.
Fußballtrikots gehen gut im Fanshop am Kornmarkt. Während einer Weltmeisterschaft gehen sie noch besser. Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Italien waren diesmal neben dem deutschen Trikot besonders gefragt. Auf alle, die schon Zuhause sind, gibt’s nun satte Rabatte. Nur England war schnell vergriffen. „England ist immer beliebt“, weiß Villalba. Wann waren die eigentlich zuletzt im Finale? Sein Tipp: 3:1 gegen Argentinien. „Einmal darf auch Messi treffen“.
„Bäcker Büsch“ schießt ein Eigentor
Thomas Stauder hat gute Laune. Das Halbfinalspiel hat der Brauereibesitzer beim Public Viewing genossen. Da wurde zwar nicht die eigene Hausmarke ausgeschenkt. Geschmeckt hat’s trotzdem: „Der Einzug ins Endspiel freut einen nicht nur als Fußballfan.“ Während der WM setzt die Altenessener Privatbrauerei zehn Prozent mehr Bier ab als in einem fußballlosen Sommermonat, rechnet Stauder vor. Der Renner im Sortiment: kein Neuer, sondern ein Klassiker – die Flasche im Kasten. Stauders Tipp: 2:1 gegen Holland.
Bei Trinkgut an der Haedenkampstraße hat Robert Bruss auch für die Feinschmecker unter den Fußballguck-Ästheten genug im Sortiment. Den WM-Ball zum Beispiel, der sich als Tasche nutzen lässt, nachdem der Inhalt – 20 „Kloppfer“ voll Hochprozentigem – vernichtet sind. Wie praktisch. Gerne verzehrt wird neben dem „Kloppo-Cabana“ aus naheliegenden Gründen auch der schwarz-rot-goldene Shot aus schwarzem Wodka, Erdbeerlikör und Maracuja-Schnaps zum Selbstmixen, berichtet Bruss. Sein Tipp: Der „Brasilien-Likör“ könnte zum Ladenhüter werden, jetzt, wo die Selecao draußen ist.
Ein Eigentor hat „Bäcker Büsch“ geschossen. Die Kette vom Niederrhein, die auch an der Hatzper Straße in Haarzopf eine Filiale betreibt, hatte ihren Kunden für jedes deutsche Tor ein Gratis-Brötchen versprochen. Um elf Uhr war die letzte Schrippe vergriffen. Von da an gab’s nur noch Gutscheine. Ein Tipp? Der Verkäuferin hat das 7:1 wohl glatt die Sprache verschlagen.