Essen. . Besonders ältere Menschen werden Opfer von Trickbetrug – und das in Essen fast täglich. So wurden der Polizei Essen in den vergangenen Tagen mehrere Straftaten gemeldet, darunter Anrufe von falschen Enkeln und angeblichen Wasserwerkern. Warum die Polizei daher zum gesunden Misstrauen rät.
Fast täglich werden vor allem ältere Menschen in Essen Opfer von Trickbetrug. Und so warnt die Polizei auch am Mittwoch wieder vor den Kriminellen. Demnach wurden den Beamten am Montag und Dienstag mehrere Straftaten gemeldet, bei denen ältere Menschen Opfer waren. „Das selbstsichere Auftreten der Betrüger am Telefon oder an der Wohnungstür lassen oft gar keinen Verdacht auf eine mögliche Gefahr für die späteren Opfer erkennen“, erklärte die Polizei.
Ein Fall der vergangenen Tage: Am Montagmittag gaben zwei Männer in der Wohnung einer 89-Jährige in Essen-Huttrop vor, den Fernsehanschluss prüfen zu müssen. Erst Dienstag bemerkte die Seniorin den Diebstahl ihres Schmuckes.
Falscher Wasserwerker versuchte es bei einer 90-Jährigen
Ein falscher Wasserwerker erschien am Dienstagmittag an der Wohnungstür einer 90-Jährigen an der Holsterhauser Straße. „Während die Dame den Wasserfluss kontrollieren musste, sah sich der Mann in der Wohnung um“, schildert die Polizei das Vorgehen des Täters. Die Seniorin stellte erst nach geraumer Zeit fest, dass der Mann wieder verschwunden war. „Vermutlich hat er jedoch nichts gestohlen.“
Nur zwei Stunden später, gegen 15.20 Uhr, erhielt ein 89-jähriger Essener einen Anruf eines „falschen Enkels“. Der Unbekannte bat um mehrere tausend Euro, der Senior glaubte, dass sein richtiges Enkelkind am Telefon sei, ging sofort zur Bank und hob Geld ab. Zum Glück traf der ältere Mann auf dem Rückweg von der Bank seine Tochter und es stellte sich heraus, dass ein Trickbetrüger am Telefon war.
Misstrauen gegenüber unbekannten Besuchern und Anrufern
Die Polizei Essen appelliert: „Trotz der täglichen Wiederholungen dieser heimtückischen Straftaten, bitten wir ältere Mitmenschen, Angehörige und Nachbarn um besondere Vorsicht vor diesen Straftätern.“ Die Täter würden sich geschickt und professionell das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen, beschreibt die Polizei das Vorgehen der Kriminellen und rät: „Misstrauen gegenüber unbekannten Anrufern oder Besuchern ist keine Unhöflichkeit, sondern kann zum eigenen Schutz sehr wichtig sein. Betrüger brechen meist ihre kriminellen Vorbereitungen sofort ab, wenn sie erkennen, dass ihr Opfer misstrauisch und vorsichtig ist.“ Wer Trickbetrug vermute, solle sich sofort an eine Vertrauensperson wenden oder die Polizei rufen.