Essen. . Der türkische Oppositionsführer Kilicdaroglu hat die Regierung von Ministerpräsident Erdogan wegen des Grubenunglücks von Soma scharf kritisiert: “Wir wollen ein Land, in dem alle satt werden, ohne zu sterben.“ In Deutschland können 1,5 Millionen Menschen an der Wahl in der Türkei teilnehmen.
Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hat bei einem Wahlkampfauftritt in Essen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wegen des Grubenunglücks von Soma scharf kritisiert. «Wir führen die Liste der Arbeitsunfälle in Europa an, stehen an dritter Stelle der Welt. Wir wollen ein Land, in dem alle satt werden, ohne zu sterben», sagte der Chef der größten Oppositionspartei CHP am Samstag vor 4500 Anhängern in Essen. Bei dem Unglück waren im Mai mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen.
Vor zwei Wochen hatte Erdogan vor 15 000 Anhängern in Köln seinen Kritikern vorgeworfen, das Bergwerksunglück auszunutzen, um das Volk aufzuwiegeln. Vor der türkischen Präsidentschaftswahl am 10. August wollte nun auch Kilicdaroglu den in Deutschland lebenden Türken seine Positionen erläutern.
In Deutschland können knapp 1,5 Millionen Menschen an der Präsidentschaftswahl in der Türkei teilnehmen. Während Kilicdaroglu nicht antritt, erwägt Erdogan, für seine Partei, die AKP, zu kandidieren. Es ist das erste Mal, dass der Präsident direkt vom Volk gewählt wird. Erstmals dürfen bei einer türkischen Wahl auch Türken im Ausland teilnehmen. (dpa)