Essen. Gewaltbereite Anhänger des Regionalligisten KFC Uerdingen randalierten am Samstag nach einem Bericht der Bundespolizei im Hauptbahnhof und einer Bahn der S6. Im Hauptbahnhof wollten Vermummte Fans der Sportfreunde Siegen angreifen. Die Bundespolizei drohte an, drei Schäferhunde loszulassen und Pfefferspray einzusetzen.
Nur mit der Androhung, drei belgische Schäferhunde loszulassen und Pfefferspray einzusetzen, konnten Polizisten der Bundespolizei am Samstag im Essener Hauptbahnhof eine gewalttätige Auseinandersetzung unter Fußballfans verhindern. Die Aggressoren: 25 Anhänger des KFC Uerdingen auf dem Weg zum Regionalliga-Spiel ihres Clubs bei der SSVg Velbert.
Die gewaltbereiten Uerdinger waren in dem Regionalexpress unterwegs, der von Mönchengladbach über Krefeld und Duisburg nach Essen fährt (RE 10013). Bereits im Zug sollen sie sich aggressiv verhalten und vermummt haben. Darum informierten Mitarbeiter der Deutschen Bahn die Bundespolizei noch während der Fahrt. Diese zog Einsatzkräfte aus Gelsenkirchen, Dortmund, Bochum und Essen im Hauptbahnhof zusammen. Als die Krefelder Fans den Hauptbahnhof um etwa 12.20 Uhr erreichten, sollen einige von ihnen vermummt ausgestiegen sein. Die Gruppe wollte in eine Bahn der S6 nach Köln umsteigen, um von Essen-Werden aus im Bus nach Velbert weiterzufahren. Beim Umsteigen traf sie auf der Empore im Hauptbahnhof - zwischen Einkaufshalle und den Bahnsteigen - auf eine Gruppe Siegener Fans, die zum Spiel der Sportfreunde gegen Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße angereist waren.
KFC-Chaoten randalierten in der S6 weiter
Gewaltbereite Krefelder, so Polizeisprecher Volker Stall, sollen sofort auf die Fans aus Siegen losgegangen sein. Erst als die Bundespolizisten den Polizeihunden den Beißkorb abnahmen und mit Pfefferspray drohten, ließen die Randalierer nach Polizeiangaben von ihrem Vorhaben ab. Die Beamten, so Stall, "haben die Personalien Beteiligter aufgenommen". Die Bundespolizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein.
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Zwei fankundige Beamte der Bundespolizei begleiteten die Gewaltbereiten in der S6 nach Werden. Trotzdem warfen einige der Chaoten an den Haltestellen Essen-Süd und -Stadtwald Glasflaschen auf die Bahnsteige. Verletzt wurde dadurch nach Auskunft der Bundespolizei niemand.
Die Randale-Tour der meisten beteiligten Krefelder beendete die Polizei dann anscheinend in Velbert: Dort zumindest wurden nach Polizeiangaben "29 Problemfans" in Gewahrsam genommen: Diese waren zum Risikospiel betrunken mit dem Linienbus zum Stadion angereist, hatten auch Sturmhauben und Pyrotechnik dabei. Beides stellte die Landespolizei sicher und leitete zudem Strafverfahren ein. Die im Essener Hauptbahnhof auffällig gewordenen KFC-Chaoten hatte die Bundespolizei nicht durchsucht: "Dafür fehlten uns die Einsatzkräfte", erklärt Volker Stall. (pw)