Essen. . Zweieinhalb Wochen hat die Vollsperrung der A40 und A52 in Essen die Autofahrer ausgebremst. Damit ist Schluss, die Strecken sind wieder frei.

Essen und das Ruhrgebiet haben die zweite A40-Vollsperrung binnen zwei Jahren überstanden. Am Sonntagmittag zwischen 13 und 13.30 Uhr wurden die A40 und die A 52 in Richtung Bochum wieder für den Verkehr freigegeben - zwölf Stunden früher, als noch am Freitag vom Landesbetrieb „Straßen NRW“ angekündigt.

„Der Rückbau der Baustelle und der Verkehrsführung haben prima geklappt“, sagt Projektleiter Frank Theißing. Nachdem der 58,5 Meter tiefe Erkundungsschacht „Joachim“ mitten unter der A40 Fahrtrichtung Bochum gegen Freitagmittag mit 170 Kubikmeter Spezialzement verfüllt worden war, begannen unverzüglich die Aufräumarbeiten. Das Zement-Silo war schon selben Abend verschwunden. Am Sonntagmorgen sorgten Kehrmaschinen dann für saubere Fahrbahnen. Gegen Mittag räumten Bauarbeiter endlich die Sperrbaken beiseite. „Die Markierungen aus Gelbfolie ließen sich sehr leicht entfernen, dadurch haben wir am Ende noch mal zwei Stunden gewonnen.“

Projektleiter weist Kritik zurück

Die zwischenzeitlich geäußerte Kritik an der A40-Vollsperrung hat Projektleiter Theißing entschieden zurückgewiesen: „Wäre es tatsächlich zu einem Tagesbruch gekommen, wäre ein Krater von bis zu zwölf Meter Durchmesser entstanden, der alle drei Spuren in Mitleidenschaft gezogen hätte.“ Der Vorschlag etwa des Essener Straßenamtes, die linke Autobahnspur Richtung Bochum freizulassen, wäre aus Sicht des Landesbetriebs daher viel zu gefährlich und unverantwortlich gewesen. Der Landesbetrieb beruft sich auf die Risikoabschätzung, die der auf Bergschäden und Tagesbrüche spezialisierte Gutachter Deutsche Montan Technologie (DMT) vorgenommen hat. Danach durften lediglich noch die Spurbusse auf dem A40-Mittelstreifen zwischen Zentrum und Kray hin- und herpendeln.

„Straßen NRW“ dankt den Beschäftigten an der Baustelle, die an Feiertagen und Wochenenden durchgearbeitet und auf Urlaub verzichtet hätten. Gedankt wird auch den Autofahrern und Anliegern, die während der 19-tägigen Autobahnsperrung „starke Nerven“ bewiesen hätte.

Mit der Freigabe der A40/A52 ist gleichzeitig die Anschlussstelle Frillendorf wieder gesperrt worden. „Wir setzen die unterbrochenen Arbeiten an der neuen Lärmschutzwand in diesem Bereich nun fort“, sagt Theißing. Die Kosten für die Schachtsanierung belaufen sich auf rund 250.000 Euro. Zunächst streckt der Landesbetrieb vor. Ob die RAG, in deren Grubenfeld Hercules der alte Schacht liegt, haftbar gemacht werden könne, müssten die Justitiare klären.