Essen-Katernberg/Stoppenberg. . Die Zeche Zollverein in Essen will ihren Besuchern neue Aussichten bieten: Pavillons, Aussichtsplattform und eine Treppenskulptur laden bald zum noch längeren Verweilen ein. Die Verantwortlichen wollen so die Aufenthaltsqualität verbessern. Dazu sollen auch Picknickgelegenheiten entstehen.

Die Radfahrer und Spaziergänger haben in den letzten Tagen und Wochen schon interessiert hingeschaut, wenn sie den nordwestlichen Zugang des Kokerei-Geländes der Zeche Zollverein passiert haben. Dort ist nach und nach eine sieben Meter hohe Betontreppe aus dem Boden gewachsen. Nein, Skispringen wird hier weiterhin nicht möglich sein. Und es ist auch keine Abschussrampe, wie einige Bürger vermuten. Die Zeche Zollverein will ihren Besuchern neue Aussichten bieten.

Von der Riesen-Treppe kann man bald sowohl auf den nördlich angrenzenden Westerbruch als auch über den wachsenden Industriewald auf die schwarze Seite der Koksofenbatterie schauen. Es ist eine von mehreren Baumaßnahmen, die derzeit auf dem historischen Gelände realisiert werden. Außerdem wird die Beschriftung der 3,5 Kilometer langen Ringpromenade nach und nach erneuert. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität erhöhen und den Besuchern weitere Orientierungspunkte bieten“, erklärt Sebastian Scholz, Standortentwickler der Stiftung Zollverein.

Pavillon-Skulpturen der niederländischen Künstlergruppe „Observatorium“

Ein erster Pavillon wurde dazu bereits vor Jahren im Rahmen des Masterplans „Industrielandschaft Zollverein“ am südlichen Zugang des Geländes, nahe dem Forum Kohlenwäsche, errichtet. An vier weiteren Standorten entstehen jetzt Pavillon-Skulpturen der niederländischen Künstlergruppe „Observatorium“. Sie sind unterschiedlich gestaltet, bieten aber trotzdem Wiedererkennungswert: Das Material, farblich sonst eher wenig inspirierender Beton, wird hier in drei Tönen vermischt. Er überrascht den Beobachter dann als „Tigerbeton“ – denn das Muster erinnert an das Fell der bekannten Raubkatze.

Neue Spots auf Zollverein

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    Die Pavillons werden noch vor dem Sommer an der Halle 12, an der Mischanlage, an der Gleisharfe und an der Riesen-Treppe entstehen. Teilweise werden dort Pförtner sitzen. Zudem gibt es Informationen, gusseiserne Modell-Übersichten des Gesamtgeländes und Picknickgelegenheiten.

    Neben der Treppe, die laut Sascha Wienecke von der beteiligten Planergruppe GmbH Oberhausen „einen anderen Blick aufs Gelände bietet“, dürfte sich besondere Aufmerksamkeit auf eine neue Aussichtsplattform richten: Sie entsteht am westlichen Schienenstrang der Gleisharfe. Der Betrachter hat sowohl die Kokerei Zollverein, Schacht XII als auch die Schachtanlage 1/2/8 im Blick. So gibt es vorne, hinten, links und rechts was zu sehen. Schöne Aussichten also auf Zeche Zollverein.