Essen. Um einen alten Bergbauschacht unter der A40 einsturzsicher zu machen, haben Experten über Ostern unter Hochdruck gearbeitet. Die Verfüllung des Schachtes läuft, die Sperrung bleibt zunächst bestehen. Nach den verkehrsarmen Feiertagen drohen im Berufsverkehr wieder Staus und volle Umleitungsstrecken.
Die Arbeiten an dem einsturzgefährdeten Bergbauschacht unter der A40 bei Essen werden den Verkehr auch nach den Osterfeiertagen behindern. Der Hohlraum unter der wichtigen Pendlerstrecke sei inzwischen von zwei Stellen aus mit einer Betonmischung befüllt worden, teilte ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW am Montag mit. "Damit liegen wir absolut im Zeitplan", sagte der Sprecher. Ein Ende der Arbeiten sei allerdings nicht vorhersehbar.
Seit dem vergangenen Mittwoch ist der "Ruhrschnellweg" zwischen dem Dreieck Essen-Ost und der Abfahrt Essen-Huttrop in Fahrtrichtung Bochum gesperrt, nachdem mitten unter der Fahrbahn ein einsturzgefährdeter Schacht aus dem Altbergbau entdeckt worden war. Auch die A52 wurde kurz vor der Einmündung auf die A40 ab Essen-Bergerhausen Richtung Bochum gesperrt.
65.000 Autos täglich pro Fahrtrichtung
Bis zu 65 000 Autos sind täglich pro Fahrtrichtung auf der wichtigen Verkehrsschlagader zwischen Duisburg und Dortmund unterwegs. Nach den verkehrsarmen Feiertagen rechnet die Polizei zu Spitzenzeiten im Berufsverkehr wieder mit Staus und viel Verkehr auf den Umleitungen.
Der für die Autobahnen zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW dagegen gibt sich optimistisch: "Die Verkehrsprobleme dürften eher gering sein", sagte Sprecher Bernd Löchter. Er hofft auf einen "Gewöhnungseffekt" bei den Autofahrern, "sie werden die Baustelle weiträumig umfahren".
Anwohner genervt von Krach auf Schleichwegen
Anwohner in Essen sind unterdessen genervt von Auto-, Reisebus- und Lkw-Fahrern, die die Umleitungsstrecken auf eigene Faust verlassen, um in Schleichwegen durch Wohngebiete zu kurven. Sie beklagen Lärm und lange Rückstaus, die es verhinderten, dass sie selbst die eigene Straße verlassen.
Auch interessant
Vor den Feiertagen musste ein Autobahntunnel bei Essen zeitweise dicht gemacht werden. Die Abgase der vielen im Stau stehenden Autos hatten Rauchalarm ausgelöst. Inzwischen ist der Tunnel nach Angaben von Straßen.NRW sicherheitshalber nur noch einspurig befahrbar.
Im Ruhrgebiet waren in den vergangen Monaten immer wieder Verkehrswege wegen darunter liegender Bergbauschächte gesperrt worden. Im vergangenen Dezember war der Essener Hauptbahnhof wochenlang vom Fernverkehr abgetrennt, nachdem unter den Gleisen ein Stollen und Hohlräume entdeckt wurde. Auf der Autobahn 43 bei Witten war im Januar eine Fahrtrichtung gesperrt worden. (dpa/we)