Altenessen. . Im Bremer Tatort ermittelten Lürsen und Stedefreund die Machenschaften einer libanesischen Großfamilie. Eine fiktionale Geschichte, die auf einem realen Hintergrund beruht: Die Familie Nidal aus dem Tatort gibt es nicht, dafür aber den so genannten Miri-Clan - in Berlin, Bremen und Essen.
Beim „Tatort“ schauten am Sonntagabend über zehn Millionen Zuschauer in der ARD zu. Neuer Rekord für die Ermittler aus Bremen. Der Fall „Brüder“ der Ermittler Lürsen und Stedefreund kam bei den Zuschauern gut an. Und eine Spur führt sogar nach Altenessen.
Es ging um den Mord an einer Polizistin. Und um die umfangreichen Machenschaften eine libanesischen Großfamilie, die im norddeutschen Stadtstaat ihr Unwesen treibt. Der illegale wie ertragreiche Branchen-Mix, in dem sie vor allem tätig ist: Drogen, Waffen, Schutzgeld, Prostitution.
Die Großfamilien leben vor allem in Altenessen
Eine fiktionale Geschichte, die auf einem realen Hintergrund beruht. Die Familie Nidal aus dem Tatort gibt es nicht, dafür aber den so genannten Miri-Clan, eine arabischsprachige Minderheit aus der Türkei und aus dem Libanon. Angehörige der Gruppe flüchteten vor über 30 Jahren vor dem Bürgerkrieg im Libanon nach Deutschland. Neben Bremen ließen sie sich vor allem in Berlin und in Essen nieder. Essen hat bis heute eine der höchsten Libanesen-Quoten in Deutschland. Die Großfamilien, die sich oft als arabischsprachige Kurden bezeichnen, leben vor allem in Altenessen.
Schon vor Jahren hatten Polizei, Stadt und die Uni Essen-Duisburg ein Integrations- und Interventionsprogramm mit dem Titel „Chancen bieten, Grenzen setzen“ aufgelegt. Das sah für den Stadtteil integrative Bildungs- und Fördermaßnahmen, Sprach- und Familienangebote, aber auch Sanktionsmaßnahmen vor. Seit 2011 gibt es das „Aktionsbündnis Sicheres Altenessen“, indem sich Stadt, Polizei und Awo intensiver als zuvor um die Sicherheit im von seinen Bürgern als unsicher empfundenen Stadtteil kümmern.
„Es ist etwas Ruhe eingekehrt.“
Vor allem rund um die Altenessener Straße hatte es immer wieder unangenehme Vorkommnisse gegeben, die die Bürger beunruhigten. Die ersten Projekte im Stadtteil haben kleine Erfolge gebracht. Vor allem die Problem-Jugendlichen, unter ihnen viele aus den libanesischen Großfamilien, wurden ins Visier genommen. Der Anteil der Straftaten von Heranwachsenden ist von 19 Prozent (2011) auf 16,3 Prozent (2012) gesunken. Die Präventionsarbeit soll weiter intensiviert werden. Auch bei der Interessengemeinschaft Altenessen hat man Fortschritte beobachtet: „Es ist etwas Ruhe eingekehrt.“