Essen. . Der Leiter einer Essener Penny-Filiale soll die 28-jährige Emine P. ins Gesichts geschlagen haben. Laut Anwalt der Geschädigten begann die Auseinandersetzung damit, dass der Mitarbeiter den fünfjährigen Sohn der Kundin beleidigt habe. Die Frau erlitt Prellungen am Hals und Verletzungen im Gesicht.
Sie hat Prellungen am Hals und Verletzungen im Gesicht: Emine P. (28) ist bei ihrem Besuch im Pennymarkt in Essen-Borbeck angegriffen worden, so berichtet es Burkhard Benecken, der Anwalt der jungen Mutter, die mit ihrem fünfjährigen Sohn in dem Lebensmittel-Discounter einkaufen wollte. Das ist nun eine Woche her und der Einkauf endete laut Anwalt mit dem Gewaltausbruch des Marktleiters und heftigen Szenen. Der Mann ist inzwischen entlassen worden.
Der Leiter des Pennymarktes soll zunächst auf den Sohn zugegangen sein, der im Einkaufswagen saß. Das war offenbar der Grund des Anstoßes. Denn als Emine P. sich näherte, habe sie gehört wie der Filialleiter geschimpfte habe: „Mit dem fetten Arsch gehörst du nicht in den Wagen“, berichtete Benecken.
Daraufhin soll es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen der Mutter und dem Leiter gekommen sein, die damit endete, „dass er sie ins Gesicht schlug und sie zu Boden fiel.“ Auch das Kind, das seiner Mutter habe helfen wollen, soll der Mitarbeiter geschubst haben.
Der fünfjährige Sohn soll zunächst unter Schock gestanden haben
Statt abzulassen „hat er meine Mandantin an den Haaren in Richtung Ausgang gerissen“. Dabei sollen laut Anwalt Beleidigungen wie „türkische Nutte“ gefallen sein. Mutter und Kind haben zunächst unter Schock gestanden, das Kind soll gar traumatisch belastet sein, sagt Benecken. Schließlich sei die Polizei hinzugekommen, die Mutter hat den Filialleiter angezeigt. Emine P. soll laut Angaben des Anwalts auch im Krankenhaus behandelt worden sein.
Und auch das Unternehmen Pennymarkt (das zur Rewe-Gruppe gehört) hat inzwischen reagiert: Es hat den Filialleiter entlassen. „Zunächst möchten wir uns bei der Kundin und ihrem Sohn ausdrücklich entschuldigen. Das Verhalten des Mitarbeiters ist durch nichts gerechtfertigt und stellt einen vielfachen Verstoß gegen die Unternehmenswerte von Penny dar: Aggression, Gewalt, Vorurteile und jedwede Form von Diskriminierung haben bei Penny keinen Platz“, erklärt Unternehmenssprecher Andreas Krämer in seiner Stellungnahme.
Penny hält das Verhalten des Filialleiters für „unentschuldbar“
„Es ist unser Anspruch an uns, stets fair und respektvoll miteinander umzugehen und Probleme immer auf dem Wege des Dialogs zu lösen“, sagt Krämer weiter. Vor diesem Hintergrund habe sich das Unternehmen – unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls sowie dessen Überprüfung – von dem betreffenden Mitarbeiter getrennt. „Die Fakten sind eindeutig. Das Verhalten ist unentschuldbar. Wir hoffen sehr, dass die Kundin an dieser Reaktion sieht, dass wir ein solches Verhalten sehr ernst nehmen und entsprechend ahnden“, erklärte Krämer.
Emine P. hat nun eine Einladung des Unternehmens angenommen und kam mit ihrem Sohn wieder, „er hat Teddys bekommen“, sagt Burkhard Benecken. Der Anwalt geht nun wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen den ehemaligen Filialleiter an. Es geht um Schmerzensgeld. Zudem hat der Anwalt erfahren, dass der Ex-Penny-Mitarbeiter jetzt auch eine Gegenanzeige gestellt haben soll: Es soll um Hausfriedensbruch, Beleidigung und Körperverletzung gehen.