Essen. . Anmelde-Phase fürs kommende Schuljahr ist abgeschlossen. In der kommenden Woche nehmen Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien Anmeldungen entgegen. Nach dem „Aus“ für die Gesamtschule Süd vor zwei Jahren, die seitdem keine Fünfer mehr aufnimmt, gibt es derzeit kein neues Sorgenkind.
Die sieben Gesamtschulen in Essen, die Eingangsklassen bilden, haben insgesamt stabile Anmeldezahlen fürs kommende Schuljahr erhalten können. Das geht aus einer amtlichen Mitteilung vom Dienstag hervor. Von Donnerstag bis Samstag nahmen die Gesamtschulen Anmeldungen entgegen.
Etwas mehr Viertklässler als zur gleichen Zeit im Vorjahr wurden an den Schulen angemeldet: 1078 Noch-Viertklässler gehen vom kommenden Schuljahr an zu einer Gesamtschule; im vergangenen Jahr waren es zwölf weniger.
Insgesamt 136 Schüler, die angemeldet werden sollten, wurden abgewiesen und müssen in der kommenden Woche an einer Haupt-, Realschule oder einem Gymnasium angemeldet werden. Eltern konnten bei der Anmeldung angeben, ob im Falle einer Ablehnung eine andere Gesamtschule in Betracht kommt, oder lieber nicht. Wer „lieber nicht“ angegeben hat, der muss sein Kind jetzt an eine der oben genannten Schulformen anmelden; Nachmeldungen an Gesamtschulen sind nicht vorgesehen.
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„Die Schulform Gesamtschule verzeichnet ein sehr gutes Anmeldeergebnis“, teilt die Stadtverwaltung mit. Einerseits stimmt das; andererseits ist der prozentuale Anteil an Viertklässlern, die an einer Gesamtschule angemeldet werden, im Lauf der Jahre drastisch zurückgegangen – von 31,9 Prozent im Jahr 2005 (Spitzenwert) auf 23,7 Prozent im aktuellen Schuljahr.
Traditionell sind in Essen vier Gesamtschulen besonders beliebt und verzeichnen regelmäßig mehr Anmeldungen als freie Plätze (Levy, Borbeck, Holsterhausen, Heinemann), und die anderen haben in der Regel noch freie Kapazitäten. Dann wird umverteilt.
Anmeldezahlen 2014/15 (nach der Umverteilung)
Erich Kästner Gesamtschule (Steele): 150 (Vorjahr 175). Frida-Levy-Gesamtschule (Innenstadt): 180 (Vorjahr 174).
Gesamtschule Bockmühle (Altendorf): 200 (Vorjahr 158). Gesamtschule Borbeck: 120 (Vorjahr 125). Holsterhausen: 135 (Vorjahr 138).
Gesamtschule Nord (Vogelheim): 113 (Vorjahr 136). Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Schonnebeck): 180 (Vorjahr 180).
Bei den gestern veröffentlichten Zahlen, die nach der Umverteilung entstanden sind, fällt auf, dass jene beiden Gesamtschulen, die im letzten Jahr zunächst niedrige Werte erzielten (Nord mit zunächst 58 Kindern und Kästner mit zunächst 91 Anmeldungen) deutlich stabilisiert wurden – die Kästner-Gesamtschule kommt künftig auf 150 Schüler im Fünfer-Jahrgang; die Gesamtschule Nord auf 113 Schüler. Jedoch: Nord hat insgesamt Platz für 140 Schüler; Kästner für 168 Schüler. Das heißt: Auch nach der Umverteilung der Anmeldungen blieb hier Luft nach oben.
Der Schock aus dem Jahr 2012 sitzt immer noch tief in der Gesamtschul-Landschaft: Vor zwei Jahren erreichte die Gesamtschule Süd 34 Anmeldungen, die Folge: Seitdem läuft die Schule aus, nimmt nur noch Quereinsteiger in die Sekundarstufe II auf.