Essen. . Das Haus der Essener Geschichte ist derzeit nur für angemeldete Besuchergruppen geöffnet. Dabei könnten freiwillige Helfer einen Betrag leisten. Ehrenamtler aber partout völlig draußen halten zu wollen, ist in diesen Zeiten weitfremd. Ein Kommentar.

Es ist und bleibt ein Schildbürgerstreich: Da konzipieren die Mitarbeiter des Stadtarchivs und die Essener Geschichtsvereine eine wirklich sehenswerte Ausstellung zur Essener Geschichte - und dann kann sie niemand sehen, weil das Personal selbst für einen Minimalbetrieb fehlt.

Natürlich könnte man die Stadt beschimpfen, weil der Sparkurs hier besonders gravierende Folgen hat. Aber wenn objektiv Geld fehlt, hilft das auch nicht viel weiter.

Um eine zumindest gelegentliche Öffnung zu gewährleisten, würde sich der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern anbieten, doch dies blockiert aus durchsichtigen Gründen der Personalrat der Stadt, der hier ein willkommenes Feld für eine Machtprobe sieht. Motto: Da seht ihr mal, wohin der Personalabbau führt...

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Ausbaden müssen diese fade Prinzipienreiterei die Bürger, die eine Schau nicht sehen dürfen, deren Entstehung bereits ihre Steuergelder gekostet hat.

Man muss nicht soweit gehen, wie in den USA, wo selbst in den großen Nationalmuseen ohne freiwillige Enthusiasten nichts liefe. Ehrenamtler aber partout völlig draußen halten zu wollen, ist in diesen Zeiten weitfremd. Es wäre deshalb an der Zeit, dass alle Seiten endlich einen Kompromisskurs ansteuern und sich bewegen.