Essen. Die Neuvermietungen von Büroflächen sind in Essen im vergangenen Jahr in die Höhe geschnellt - vor allem dank Neubauten von Thyssen-Krupp und DB Schenker. Insgesamt sind 121.000 Quadratmeter Bürofläche im vergangenen Jahr neu vermietet worden, Auch die Spitzenmiete ist leicht gestiegen.

Der Essener Büromarkt hat sich nach Jahren des Rückgangs 2013 wieder berappelt. Und das deutlich. 121.000 Quadratmeter Bürofläche sind im vergangenen Jahr neu vermietet worden. Damit stieg der so genannte Flächenumsatz um 60 Prozent gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr.

Aber nicht nur das: Es war auch das beste Ergebnis seit vier Jahren. „Eine überzeugende Entwicklung“, sagte Christoph Meszelinsky, der Essener Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate. Die Immobilientochter der französischen Bank BNP Paribas untersucht seit Jahren die Entwicklung auf den großen deutschen Büromärkten. Der Flächenumsatz zeigt die Nachfrage nach Büroflächen und ist damit eine Kenngröße für die wirtschaftliche Entwicklung eines Standortes, insbesondere im Dienstleistungsbereich.

Thyssen und Schenker bringen Essen in Schwung

Vor allem zwei Großvermietungen brachten 2013 Schwung in Essen: der noch im Bau befindliche Bürokomplex im Thyssen-Krupp-Quartier mit über 30.000 Quadratmetern und der geplante Neubau der Schenker-Zentrale an der Kruppstraße mit fast 20.000 Quadratmetern. Solche Großabschlüsse über 10.000 Quadratmeter fehlten im vergangenen Jahr völlig. In den Jahren zuvor, insbesondere 2007 bis 2009, hatte der Essener Büromarkt einen bisher nicht mehr erreichten Höhenflug erlebt, allein durch die Mega-Investitionen von Eon und Thyssen-Krupp.

„Das Ergebnis 2013 entspricht jetzt wieder der gewohnt starken Absatzleistung in Essen, die seit 2007 immer über 100.000 Quadratmeter liegt“, betonte Claudia Peters von der Essener Wirtschaftsförderung EWG. Die EWG kommt bei ihren Auswertungen des Marktgeschehens 2013 sogar auf 130.000 Quadratmeter Flächenumsatz.

Spitzenmiete nun 14 Euro

Die gestiegene Büro-Nachfrage hatte Auswirkungen auf die Spitzenmiete: Laut BNP Paribas liegt sie nun bei 14 Euro pro Quadratmeter nach 13,50 Euro im Jahr zuvor. Was für Mieter ärgerlich ist, ist für Investoren eine gute Entwicklung, denn Investitionen werden so attraktiver. Die höchsten Mieten müssen mittlerweile im Stadtkern gezahlt werden gefolgt von Rüttenscheid und Bredeney.

Auch der Büro-Leerstand hat sich weiter reduziert. 4,6 Prozent der Büroflächen in der Stadt sind derzeit nicht vermietet. BNP schätzt, dass der Leerstand in diesem Jahr weiter abnehmen wird, weil momentan keine größeren Neubauten anstehen. Die EWG ist da optimistischer: „Mehrere Großabschlüsse, die im Laufe des Jahres kommen könnten, lassen vermuten, dass auch der Büroflächenabsatz 2014 wiederum die 100.000er-Marke überschreitet“, so Peters.