Essen. Obwohl ein Kinobesuch für eine vierköpfige Familie über 40 Euro kostet, sind die neuen dreidimensionalen Spielfilme in den Essener Kinos stark gefragt.
Selbst bei zeitgleicher Ausstrahlung desselben Films in der herkömmlichen flachen 2D-Version und in der raumgreifenden 3D-Variante entscheidet sich die Mehrheit nach Darstellung der führenden Essener Kinobetreiber Cinemaxx und Lichtburg für die neue Technik. Dafür zahlen allerdings Eltern mit zwei Kindern unter zwölf Jahren im Cinemaxx im Vergleich zu 2D rund 20 Euro Aufschlag - drei Euro mehr pro Person für den Film, zwei Euro pro Person für die Brille, die man am Ende mit nach Hause nehmen kann.
Teure Brillen
„Unsere Zuschauer honorieren die hohen Investitionen für die moderne Filmtechnik”, sagte der lokale Cinemaxx-Leiter Meinolf Thies. Schon jetzt zeige sich: Die neuen 3D-Filme seien ein Gewinn für das Kino, aber auch für die Zuschauer, weil das dreidimensionale Kinoerlebnis noch beeindruckender sei.
Die Brillen sind nach Erklärung von Thies so teuer, weil hier nicht nur Material, sondern auch Lizenzgebühren anfallen würden. In der Lichtburg sind die Brillen im erhöhten Eintrittspreis von 9,50 Euro pro Person enthalten - diese müssen allerdings nach dem Kinobesuch wieder abgegeben werden. „Die 3-D-Filme sind wesentlich beliebter als die anderen Filme”, sagte Lichtburg-Betreiberin Marianne Menze.
Erfolg trotz erhöhter Eintrittspreise
Die Lichtburg und das Cinemaxx in Essen zählen zu den bundesweit ersten 50 Kinos, die ein 3D-Programm anbieten. Am 1. Juli lief in der Lichtburg mit dem dritten Teil der Tieranimation „Ice Age” der erste Film in der neuen Technik an. Die neue 3D-Version landete trotz erhöhter Eintrittspreise einen Riesenerfolg.
Momentan laufen im Cinemaxx vier Filme in 3D (der anrührende Animationsfilm „Oben”, der Action-Meerschweinchen-Film „G-Force”, der Horror-Film „Final Destination” und Disney's „Eine Weihnachtsgeschichte”) in zwei dafür zur Verfügung gestellten Kinosälen. In der Lichtburg läuft der nächste Film im 3D Format erst wieder im Dezember - mit dem Realfilm „Avatar” vom „Titanic”-Regisseur James Cameron.
In den nächsten Monaten startet Hollywood noch eine ganze Reihe neuer 3D-Filme. Die Kinofachleute Thies und Menze sind trotz aller Begeisterung für die dritte Dimension aber der Überzeugung, dass viele Spielfilme weiterhin in 2D gedreht werden sollten. „Einen Film wie die Familienkomödie Zweiohrküken finde ich besser in der normalen Variante”, meint Marianne Menze.