Essen. . Auch bei den Amtsgerichten in Borbeck und Steele hat sich die Affäre um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst bemerkbar gemacht: Im Oktober traten bei beiden Gerichten jeweils rund 50 Gläubige aus der Kirche aus. Sonst liege die Zahl deutlich niedriger.

Die Zahl der Kirchenaustritte in Essen lag im Oktober diesen Jahres noch höher als berichtet: Die 207 von uns am Montag vermeldeten Austritte beziehen sich auf den Bereich des Amtsgericht Essens. Nicht enthalten sind Gläubige, die in den Amtsgerichten Steele und Borbeck den Austritt aus der Kirche erklärten. „Anders als etwa bei Zwangsversteigerungen oder Insolvenzen haben wir bei Kirchenaustritten keine zentrale Erfassung“, erklärt der stellvertretende Sprecher des Amtsgerichts Essen, Marc Deutschbein.

Tatsächlich hat sich die Affäre um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst auch bei den beiden kleineren Amtsgerichten deutlich bemerkbar gemacht. So verließen in Steele im Oktober 2013 genau 50 Gläubige die Kirche, im September waren es nur etwa die Hälfte (24). 35 der 50 Austritte gingen dabei zu Lasten der katholischen Kirche.

Zahl der Kirchenaustritte ist in diesem Jahr deutlich höher

Auch interessant

Das Amtsgericht Borbeck verzeichnete im Oktober 54 Kirchenaustritte: von 33 Katholiken und 21 Protestanten. Während die Kollegen vom Amtsgericht Essen keine Aufschlüsselung nach Konfession vornehmen, sagt Marion Kaminiarz aus Borbeck: „Ich zähl’ die per Hand aus.“ Was zu interessanten Erkenntnissen führen kann: So zählte man in Borbeck im Oktober 2012 nur 20 Austritte – und die gingen damals noch vor allem aufs Konto der Protestanten (13).

Im laufenden Jahr liege die Zahl der Austritte mit mehr als 270 schon jetzt deutlich höher als im gesamten Vorjahr (209). Und laut Marion Kaminiarz hält der Trend an.