Essen. Der Rockförderverein hat arge Bedenken, dass das traditionelle Umsonst & Draußen-Festival im kommenden Jahr über die Bühne gehen kann. Trotz aller Spar-Anstrengungen: Für das Pfingst-Open-Air im Werdener Löwental fehlen 21.700 Euro. Die Organisatoren fordern nun eine verbindliche Zusage zur weiteren Finanzierung.
Der Bammel vor dem Schlussakkord schwebt schon länger über dem Pfingst-Open-Air im Werdener Löwental: Vor 15.300 Besuchern ging das Freiluftspektakel in diesem Jahr mit einem 61.000 Euro-Minus über die Bühne und die Aussichten fürs kommende sind kaum erfreulicher. Trotz aller Anstrengungen, die Kosten, die vor allem erhöhten Sicherheitsanforderungen geschuldet sind, in den Griff zu bekommen, ist schon jetzt absehbar, das der Traditionsveranstaltung langsam aber sicher die Luft ausgeht.
Denn ein neues Loch tut sich auf: „Sofern nicht Drittmittel in Höhe von mindestens 21.700 Euro durch Sponsoren eingeworben werden können, ist das Finanzierungskonzept für 2014 weiterhin in Frage gestellt“, heißt es in einem städtischen Papier, das Donnerstag den Jugendhilfeausschuss beschäftigt. Und ab dem übernächsten Jahr kommt es dann noch dicker: Dann fallen 46.000 Euro zusätzlich an RWE-Spenden weg.
„Ab 2015 steht die dauerhafte Finanzierung gänzlich in Frage“, heißt es bei der Stadt, die selbst kein Geld mehr hat, um Finanzlücken zu schließen. Jugenddezernent Peter Renzel will für die Zukunft noch „keine Prognose abgeben, da es sich um einen Zwischenbericht handelt“, der der Politik vorgelegt wird. Klar sei aber: „Die 21.000 Euro müssen wir finden“, damit das nächste Pfingst-Open-Air gesichert ist.
Ohne Unterstützung fällt das Pfingst-Open-Air bereits 2014 aus
Marcus Kalbitzer vom Vorstand des Rockfördervereins Essen, der das Festival nach einem Totalausfall in 2011 federführend organisiert, wird da schon deutlicher: Das Pfingst-Open-Air sei akut gefährdet und werde ohne zusätzliche Einnahmen zum Beispiel durch Sponsoring bereits 2014 ausfallen, schreibt Kalbitzer in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Reinhard Paß und die Fraktionen im Rat der Stadt.
Die Politik müsse nun tätig werden, „um dem Bekenntnis zum Erhalt der Veranstaltung auch Taten folgen zu lassen“, heißt es darin. Schließlich habe der Oberbürgermeister erst vor wenigen Monaten durch seine Unterschrift unter die Kooperationsvereinbarung mit dem Rockförderverein ausdrücklich die Verantwortung für das Festival übernommen. „Wir fordern von der Stadt Essen im Interesse aller Jugendlichen und der kulturellen Vielfalt dieser Stadt eine verbindliche Zusage zur weiteren Finanzierung der Veranstaltung für das Jahr 2014 und darüber hinaus“, fordert Kalbitzer.
Zur Info: Am 18. April hat der Rockförderverein mit der Stadt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Dadurch sollte das „Umsonst & Draußen“-Festival dauerhaft gesichert werden.