Essen. Essen hat sich nun auch offiziell um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas 2016“ beworben.

Na, dann mal kräftig den grünen Daumen drücken: Die Stadt Essen hat sich jetzt offiziell um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas 2016“ beworben. Am 31. Oktober ging das seitenschwere Bewerbungsschreiben aus Essen bei der EU in Brüssel ein, der fristgerechte und vollständige Eingang wurde inzwischen bestätigt. Neben Essen treten zwölf Städte an, darunter etwa die norwegische Hauptstadt Oslo, Zaragoza und Santander für Spanien, Nimwegen für Holland, Ljubljana für Slowenien, Tours für Frankreich oder Reggio Emilia für Italien.

Das international besetzte Experten-Gremium wird nun bis April 2014 die Bewerbungen sichten und bewerten. Punkte gibt es etwa für das kommunale Engagement im Bereich Klimawandel, den Nahverkehr, das Grünflächen-Programm, Bemühungen zur Verbesserung der Luftqualität, die Wasser- und Abfallwirtschaft, ökologische Innovationen oder für ein integriertes Umweltmanagement. In einer zweiten Stufe schlagen die Experten der eigentlichen Jury drei bis vier Städte vor, die im Mai 2014 nach Brüssel eingeladen werden, um ihre Bewerbung vorzustellen. Im Juni soll die Gewinnerstadt in Kopenhagen, im kommenden Jahr Europas Grüne Hauptstadt, gekürt werden.

Nicht im ersten Anlauf

Dass Essen bereits in Dänemark für 2016 als Sieger ausgerufen wird, gilt derweil als unwahrscheinlich, keiner Stadt gelinge dies im ersten Anlauf, sagte Essens Umweltdezernentin Simone Raskob: „Wenn wir unter den ersten sechs Städten liegen, können wir mehr als zufrieden sein. Sollten wir den Sprung in den letzten Bewerberkreis schaffen, wäre das schon eine kleine Sensation.“ Oslo beispielsweise bewerbe sich zum zweiten Mal, Zaragoza bereits zum dritten Mal. Auch die bislang ausgewählten sechs Städte, Stockholm, Hamburg, Vitoria (Spanien), Nantes, Kopenhagen und Bristol für 2015, erhielten erst in weiteren Runden den Zuschlag.

Inzwischen will auch die EU die Bedeutung dieses Titels unterstreichen: So besteht die Jury erstmals aus Vertretern der Kommission, des Europaparlaments, des Ausschusses der Regionen, des Büros des Bürgermeisterkonvents und des Europäischen Umweltbüros. Mit dem Titel sollen Städte ausgezeichnet werden, die nachweislich hohe Umweltstandards erreicht haben und fortlaufend den Umweltschutz verbessern. „Da brauchen wir uns nicht zu verstecken“, sagte Simone Raskob mit Blick auf das Erreichte und die konkurrierenden Städte. Die Erfahrungen aus dieser ersten Bewerbung sollen die Chancen für 2017 oder 2018 verbessern helfen.