Essen. Ein 79-Jähriger starb am Mittwochmorgen bei einem Feuer in einer Seniorenwohnanlage in Essen-Altenessen. Leider ist das kein Einzelfall: Fünf der sieben Brand-Toten Jahr 2013 waren über 78 Jahre alt. Zudem gibt es in diesem Jahr mehr Brandopfer als im Vorjahr.

Ein 79-jähriger Mann starb am Mittwoch bei einem Wohnungsbrand in einer Seniorenwohnanlage an der Schonnefeldstraße in Altenessen. Er ist bereits das siebte Brandopfer in diesem Jahr – damit ist diese Zahl jetzt schon im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. „Das ist eines der weniger schönen Jahre für uns“, sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen. Auffällig ist, dass besonders ältere Menschen bei Wohnungsbränden sterben.

Im vergangenen Jahr starben fünf Menschen an den unmittelbaren Folgen von Flammen und Rauch. In den letzten 24 Jahren gab es nur drei Mal höhere Brandopfer-Zahlen als in diesem Jahr. Besonders Senioren sind betroffen: Fünf der sieben Toten in diesem Jahr waren zwischen 78 und 91 Jahre alt. Zudem starb im März ein Säugling bei einem Brand. Eine 59-jährige Frau kam bei dem Feuer im Marienhospital im Juni ums Leben kam.

Noch mehr Brandschutzaufklärung für Senioren sei nötig

Auch in den Vorjahren sind vor allem ältere Menschen bei Zimmerbränden gestorben. Das liege unter anderem daran, dass sie sich nicht mehr so schnell bewegen könnten oder ihre Sinne nicht mehr so funktionieren würden wie bei jungen Menschen, sie etwa Brandgeruch nicht mehr so gut wahrnehmen können, sagt Filzen.

Der Feuerwehr-Sprecher weist auf den demografischen Wandel hin: „Der Anteil der Älteren wird wachsen.“ Das bedeute, noch intensivere Aufklärungsarbeit sei nötig. Schon jetzt bietet die Feuerwehr Brandschutzaufklärung für Senioren an. „Doch wir können nicht alle erreichen“, sagt Filzen. Es sei möglich, dass es in Zukunft „mehr Fälle mit negativen Ausgang“ – also mit Todesfolge – geben werde.

Ursache des Brandes in der Seniorenwohnanlage in Altenessen wird nun ermittelt

Ein „guter Schritt“ sei die Rauchmelder-Pflicht, findet Filzen. Aber das bedeute keine 100-prozentige Sicherheit. Denn offenbar hatte auch der 79-jährige Mann, der gestern bei dem Wohnungsbrand verstarb, einen Brandmelder.

Auf das Feuer aufmerksam geworden war jedoch eine Nachbarin, die den Alarm des Melders gehört und Rauch im Flur entdeckt hatte. Sie rief die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte löschten die Flammen und den Schwelbrand in der Wohnung – und fanden den Mann in seinem Bett. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Die Polizei Essen ermittelt nun. Zur Brandursache konnte sie gestern nichts sagen. Auch ist unklar, ob der Mann vor oder durch den Brand starb. Das müsse gegebenenfalls eine rechtsmedizinische Untersuchung klären, sagte ein Polizei-Sprecher.