Essen.

Feuerwehr legt Jahresbericht mit sinkenden Zahlen in vielen Bereichen vor. Besonders erfreulich ist auch der Rückgang bei den Fehlalarmen. Diese haben sich halbiert .

Wenn die Feuerwehr sinkende Zahlen meldet, bedeutet das im Gegensatz zu einem Unternehmen etwa, kein schlechtes Ergebnis: Im Vorjahr sind weniger Menschen durch Feuer ums Leben gekommen. Fünf Essener sind bei einem Wohnungsbrand oder später im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben (2011 waren es acht). Die Zahl der Kleinbrände sank um knapp 28 Prozent. Im Jahr 2012 waren es 1104, ein Jahr zuvor noch 1525, berichtete Ulrich Bogdahn, Direktor der Feuerwehr, der den Jahresbericht der Feuerwehr vorstellte.

Rund 730 Wehrleute sind bei der Berufsfeuerwehr, etwa 500 Ehrenamtliche bei der Freiwilligen Feuerwehr zu Einsätzen unterwegs: 347 sind es jeden Tag. Die Zahl insgesamt lag im vergangenen Jahr mit 126 655 nur leicht im Minus (2011: 127 712). Einen deutlichen und gleichzeitig sehr erfreulichen Rückgang meldet Bogdahn bei den Fehlalarmen. Sie halbierten sich (247 statt 493).

Die Zahl der Einsätze im Krankentransport und Rettungsdienst sind im Vergleich fast konstant geblieben (rd. 16 000). Einen leichten und gleichzeitig seit Jahren konstanten Anstieg verzeichnet die Feuerwehr bei Einsätzen im Notdienst (plus vier Prozent bei Einsätzen ohne Notarzt). Das erklärt Bogdahn mit der älter werdenden Bevölkerung: „Senioren nehmen das Notfallsystem öfter in Anspruch.“

Weniger beansprucht wurde 2012 die Feuerwehr im Bereich der Technischen Hilfeleistungen. Knapp ein Viertel weniger Einsätze waren es (2960) dank eines Wetters ohne heftige Stürme und Regenmengen.

Sorge bereitete den Wehrleuten im September hingegen eine Rauchwolke, die sich nach einem Brand in einer Krefelder Fabrik dem Essener Norden näherte und mitunter für Panik sorgte. In solchen Fällen soll künftig in Essen ein neues Warnsystem greifen: 50 Sirenen (wir berichteten). Wenn sie ertönen, soll das dem Bürger sagen: TV, Radio oder Internet anschalten. Dort soll er sich über mögliche Gefahren informieren, klare Ansagen erhalten. „Bleib zu Hause“, zum Beispiel. Es ist ein System, wie es in Duisburg und Köln bereits existiert. In Essen steht derzeit das Schallgutachten aus, um Orte für den Aufbau zu finden. Nach Möglichkeit sollen es städtische Dächer sein, da so Mietkosten entfallen. Zu Kauf und Aufbau der Sirenen gibt die Stadt einen höheren sechsstelligen Bereich an.

Bevor die aber im Unglücksfall heulen, sollen zuvor in wenigen Minuten alle wichtigen Informationen an diejenigen Verantwortlichen gehen, die dann auf Anfragen von Bürgern oder Medien reagieren. „Das Zeitfenster ist kurz, der Anspruch hoch“, gesteht Bogdahn. Die ersten Sirenen sollen Ende 2014 bereit, die Bürger zuvor aufgeklärt sein.