Essen. Die Stiftung Zollverein sucht Erinnerungen und Geschichten rund um das Weltkulturerbe. In Erzählwerkstätten wird daraus ab Mitte November ein Buch entstehen – das nicht nur von Maloche erzählen soll.

Markthändler Hermann Krakenberg (77) verkauft seit 1958 jeden Freitag auf dem Wochenmarkt in Stoppenberg Käse, Butter und Wurst und sagt: „Die Schließung der Zeche 1986 hat gar nicht so viel verändert.“ Vorher seien die Leute gekommen, und heute kommen sie immer noch, bloß: „Die Ansprüche haben sich verändert. Früher konnten Sie fettes Suppenfleisch verkaufen, heute muss jede Wurst mager sein.“

Krakenberg ist einer von denen, die ein dreiköpfiges Team aufgegabelt hat, das jetzt regelmäßig auf den Märkten rund um Zollverein unterwegs war. Mit einem Stand, zwei Campingstühlen, ein paar einladenden Süßigkeiten. Denn gesucht sind: Geschichten aus der Nachbarschaft. „Wir wollen hören, was die Leute uns erzählen, und es geht beileibe nicht nur um Bergbau-Geschichten“, berichten Hella Sinnhuber und Bea Kießlinger, die im Auftrag der Zollverein-Stiftung das Projekt „Mein Zollverein – Schenken Sie uns Ihre Geschichte“ realisiert haben.

Berührende Kleinigkeiten

Nach insgesamt sechs Markttagen, an denen sie vielen Bürgern ein offenes Ohr geschenkt haben, fängt Mitte November der ernste Teil der Sache an: Dann wird es Erzähl-Werkstätten geben, fünf Termine sind anberaumt, da sollen Bürger berichten, und Journalisten und Literaten helfen bei den Formulierungen der vielfältigen Geschichten. Ganz am Ende des Prozesses steht ein Buch, das veröffentlicht werden soll.

„Besonders die vermeintlichen Kleinigkeiten sind oft sehr berührend“, sagt Bea Kießlinger von der Katernberger Agentur „part 3“, die das Projekt umgesetzt hat. Die Zeche steht bei den Erlebnissen, von denen die Menschen berichten, durchaus irgendwie im Mittelpunkt, aber es geht halt nicht nur um die Storys unter Tage: „Ein Taubenvater hat uns gesagt, auf dem Zollverein-Areal stehen ihm jetzt zu viele Birken. Das sehe ja gar nicht mehr aus wie früher und ist nicht mehr seins“, sagt Bea Kießlinger.

Zechenfest auf Zollverein

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Zechenfest auf Zollverein © WAZ FotoPool
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Schwimmen im Sommer, Eislaufen im Winter

Gefragt sind nicht nur die Eindrücke der Alten, sondern auch Jugendliche kommen zu Wort: Verbinden die Alten in der Regel eher harte, körperliche Arbeit mit dem Weltkulturerbe, ist Zollverein für die Jungen heute durchaus ein Treffpunkt: Sie schwärmen häufig vom Sommer, wenn das beliebte Werksschwimmbad der Kokerei geöffnet ist. Oder vom Winter. Dann ziehen sie ihre Schlittschuhrunden dort, wo früher heiße Kohle zu Koks gebacken wurde.

Die erste Erzähl-Werkstatt findet am Mittwoch, 13. November, statt. Ort ist das Gründerzentrum Triple Z, Katernberger Straße 107. Weitere Infos und Anmeldung: part3, Tel.: 0201 / 899 06 90.