Essen-Frohnhausen. . Lukas Nießen organisiert erstmals sein eigenes Musik-Event. Zwei Tage mit viel Programm am Jugendzentrum „Ground Zero“ in Frohnhausen. Die Besucher und Zuhörer erwartet ein spannender Mix aus unterschiedlichen Künsten.

Ungewöhnlich ist es schon, wenn ein Heavy-Metal-Musiker Saxofon spielt. Nicht minder ungewöhnlich ist es für ein Mitglied einer jungen Band, anstatt die mangelnden Auftrittsmöglichkeiten zu minimieren, selbst ein Festival auf die Beine zu stellen. „Goa“-Festival heißt dies – und es hat übrigens nichts mit der gleichnamigen Techno-Trance-Musikart zu tun, versichert Organisator Lukas Nießen.

Vielmehr sei der Name eine Abkürzung für „Garden of Arts“ – und spielt damit auf den Hinterhof des Jugendzentrums „Ground Zero“ an, wo die musikalischen Festtage am kommenden Freitag und Samstag stattfinden werden. Dabei wird genau dort, nämlich unter freiem Himmel, eine der beiden Bühnen stehen. Die zweite ist im Veranstaltungssaal des Ground Zeros, Thiesbürgerweg 24, selbst.

Weiterer Grund für den Festival-Namen ist die Verbindung unterschiedlicher Künste: Denn nicht nur unterschiedliche Rock- und Popbands spielen hier in – die Nachbarn werden es danken – Akustiksets. Sondern auch sechs Poetry-Slammer, die selbst verfasste Texte und Gedichte lebendig vortragen werden, treten auf.

Beim "Goa"-Festival sind viele Genres unter einem Dach

„Der Grundgedanke ist es, möglichst viele Genres unter einem Dach zu sammeln“, erläutert Nießen. So werden die Wände auch mit Bildern geschmückt sein, die junge Künstler geschaffen haben.

Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf der Musik. 18 Bandnamen stehen auf dem Werbeplakat, und diese Gruppen haben eins gemein: „Es sind alle Bands aus Nordrhein-Westfalen“, unterstreicht Nießen, der selbst erst vor zwei Jahren wegen des Studiums nach Essen gezogen ist. Der Großteil der Musiker kommt aus Essen und Umgebung. Die weitesten Anreisen werden die Bands „Tons of Glory“ aus Erkelenz und „Drawing Circles“ aus Köln haben.

Stilistisch können die Formationen kaum unterschiedlicher sein: Einer eher klassischen Indie-Rockband, wie der Essener Combo „Starry“ etwa, steht mit dem „Synfonischen-Rock-Orchester“ aus Mönchengladbach ein ungewöhnliches Musikerlebnis gegenüber. Das vermischt die genremäßig härteren Klänge mit orchestralen Big-Band-Elementen.

Ska mit Reggae- und Afrobeat-Einflüssen

Eine ungewöhnliche Mixtur wird auch der Auftritt von „Roxopolis“ bieten: Die Ska-Band hat sich Verstärkung von Lan Netty geholt. Der Sänger aus dem Senegal wird Songs mit Reggae- und Afrobeat-Einflüssen würzen.

Auch Stefan Flanders hat keine Angst vor Genremixes. Ist der Fronhauser als Mitglied der Bands „Fat Flanders“ und „Piet“ eher Ska und Punk zugeneigt, begibt er sich solo in traditionelle Singer-/Songwriter-Gefilde. Und nicht zuletzt ist da Nießens Formation „Abnormal End“, bei der er nicht nur ins Saxofon bläst, sondern auch singt – allerdings nicht gleichzeitig, wie er versichert. „Abnormal End“ sind eine spannend melodische Metal-Band, die sich auch nicht vor Jazz-Einflüssen scheut.

Den Poetry-Slam-Part führt die Essener Autorin mit dem an sich schon recht poetischen Namen Zerrin Blumenkind an, die sich mit zahlreichen Auftritten einen Namen gemacht hat.

Darüber hinaus verspricht Nießen „eine tolle Atmosphäre“, zu der auch ein Lagerfeuer beitragen soll. Lagerfeuer und Gitarrenmusik – eine Mischung, die noch nie verkehrt war.