Essen. . Nach einem einstündigen Stromausfall in Essen-Holsterhausen beklagen Händler und Gastronomen hohe Verluste. Geschäfte mussten vorzeitig schließen, weil Kassen, Tiefkühltruhen und andere elektronische Geräte für etwa eine Stunde lang ausfielen.
„Ich habe sofort beim RWE und bei der Feuerwehr angerufen, doch da konnte mir auch niemand sagen, warum der Strom weg ist.“ Ähnlich hilflos wie Ismail Korkmaz aus der Pizzeria „La Fiamma“ an der Gemarkenstraße standen viele Bürger dem Stromausfall, der am Dienstag zwischen 18.41 und 19.48 Uhr große Bereiche Holsterhausens und Teile Rüttenscheids lahm legte, gegenüber.
„Rund 1000 Euro Umsatz sind uns dadurch verloren gegangen“, sagt Ismail Korkmaz. Ähnlich hoch beziffert Thomas Ströbel den Schaden für die Edeka-Filiale an der Ecke Gemarken-/Schongauer Straße. „Hier hat nichts mehr funktioniert. Kassen, Tiefkühlgondeln und Licht, alles ist ausgefallen“, sagt Ströbel.
"Alles musste neu eingestellt werden"
Zwar dauere es rund zwei bis drei Stunden, bis nach einem Stromausfall die Waren in den Tiefkühltruhen tauten, „da ist zum Glück nichts verdorben.“ Weil aber die Scanner-Kassen nicht mehr liefen, „konnten wir die Kunden nicht mehr bedienen und mussten den Laden eine Stunde früher als sonst schließen“. Woraus sich das Umsatz-Minus von rund 1000 Euro ergebe.
Auch Anwohner, die erst nach dem Stromausfall nach Hause kamen, traf es: der Radio-Wecker, die Uhr am Herd, alles musste neu gestellt werden, sagt ein Leser, „selbst den Gasherd konnten wird nicht nutzen, weil die Flamme elektronisch gezündet wird“. Wieso es immer wieder zu Ausfällen im Essener Stromnetz kommt?
„Das Problem waren zwei defekte Kabelmuffen, also Teile, mit denen Kabel verbunden sind“, sagt RWE-Sprecher Gerd Starkmann.
Fehler war nach einer Stunde gefunden
„Wenn es durch den Straßenverkehr zu Erdbewegungen kommt oder wenn Wasser in diese Bauteile eintritt, gehen sie kaputt. Wir versuchen zwar immer, das Bestmögliche zu machen, aber es ist wie beim Auto – man kann nicht jede Fehlfunktion ausschließen.“
Immerhin: Nach gut einer Stunde war der Fehler gefunden, sprangen die Ampeln und Leuchtreklamen rund um den Gemarkenplatz wieder an. Dort standen zu diesem Zeitpunkt bereits viele ratlose Anwohner, die sichtlich erleichtert waren, wieder Strom zu haben. „Gerade bei dem Wetter ist das schlimm. Die Kühltruhen für das Eis haben einen Deckel und halten vielleicht fünf Stunden das Eis kalt, aber danach haben wir ein Problem“, machte sich Nicole Schneider, die im Kiosk an der Langenbeckstraße arbeitet, Sorgen.
Ratlos waren viele ihrer Nachbarn auf die Straße gekommen, hofften sie doch, Informationen zu bekommen. Doch auch dort konnte man nur über die Ursache mutmaßen und auf Besserung hoffen: „Für uns ist der Ausfall schlimm“, erklärte dort auch die Wirtin des Gemarkentreffs Christine Kröning, „wir können zwar Bier zapfen, aber das nützt wenig, wenn die Kühlung nicht funktioniert“.