Essen. . Sparkasse macht als Trikotsponsor in der nächsten Saison Platz für Firmen und Privatpersonen.
Wenn das „Opa Luscheskowski“ noch erleben könnte: Sich einmal im Leben „Offizieller Hauptsponsor“ von Rot-Weiss Essen nennen zu dürfen, das hätte der Fan-Legende von der Hafenstraße sicher noch eine weitere Strophe in dem nach ihm benannten berühmten Schlachtgesang gesichert. 2.500 Euro zusammengesparte Rente wären ihm das sicher wert gewesen.
Was dem Fan-Opa verwehrt blieb, steht jetzt rund 100 Privatiers und Firmen aus Essen offen: Sie können in der kommenden Saison der Regionalliga-Kicker auch als kleine Sponsoren ganz groß rauskommen – weil der Traditionsverein 2013/14 an die Heimatverbundenheit der Essener appellieren will und sich dazu an einem Sponsorenmodell versucht, das die Nähe zur fußballbegeisterten Bürgerschar mit der auch in der vierten Liga erforderlichen finanziellen Auskömmlichkeit verbindet.
Klatsche für Rot Weiss
Zu diesem Zweck räumt die Sparkasse als Hauptsponsor das Feld auf der Trikotbrust von RWE, begnügt sich (bei abgesenktem Zuschuss) mit der Namensnennung auf dem Ärmel und ermöglicht so, dass die Essener Kicker in der kommenden Saison allein mit dem Schriftzug „Essen“ auflaufen. Und diese Wortmarke wird aus all jenen Sponsorennamen gebildet, die sich für 2.500 Euro netto „einkaufen“.
RWE will ein Verein für die ganze Stadt sein
Wenn man so will, eine Mixtur aus der Erfahrung von US-Präsident Barack Obama, der mit Kleinspenden seine Wahlkampf-Schatulle flutete, und der alten Weisheit „Kleinvieh macht auch Mist“. „Wir wollen ein Verein für die ganze Stadt sein“, formuliert es RWE-Präsident Michael Welling – und zeigt sich vollends begeistert darüber, „dass die Sparkasse diesen Weg mit uns geht“.
Unter dem Wahlspruch „Essen Meine Stadt = Rot-Weiss“ schaffe die emotionsgeladenen Plattform des Fußballs so einen Schritt zu mehr Identifikation mit der Stadt. Vielfältige Aktionen, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, sollen das Motto durch die Saison begleiten.
Erreicht der Verein die angepeilte Zahl von 100 Kleinsponsoren, die sich noch durch allerlei Werbe-Gimmicks als RWE-Verein präsentieren dürfen, fängt die Aktion locker jenen Betrag auf, um den die Sparkasse ihre Zahlung verringert. Und im Falle eines Aufstiegs, da... Aber, naja, alles der Reihe nach.