Essen. . Wer sein Wochenende verplant, denkt an das Finale der Champions League. Das größte Public-Viewing der Stadt Essen findet in der Grugahalle statt. In Oberhausen hatte man das Public-Viewing kurzfristig absagen müssen, da die Rechtesituation mit der Uefa ungeklärt blieb.
Die Stadt ist im Fußballfieber. Das Spiel der Spiele steht an. Das Finale der Champions League. Borussia Dortmund trifft am Samstag auf Bayern München. Und es ist zu erwarten, dass es viele Fans an diesem Abend in die Grugahalle zieht. Der Kartenverkauf für das „Public Viewing“ geht in die Endphase.
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An Live-Fußball auf der großen Leinwand haben sich Essener Fußball-Fans ja inzwischen gewöhnt. Dass aber für ein einzelnes Spiel gleich die gesamte Grugahalle gebucht wird, ist neu. „Natürlich ist das ein mutiges Unterfangen“, sagt Thomas Siepmann, Geschäftsführer der ausrichtenden Agentur TAS. Früher habe es stets drei Übertragungen gebraucht, um die Kosten für Aufbau und Aufwand wieder einzuspielen. Dieses Mal können die Veranstalter jedoch auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, da am Vorabend in der Grugahalle ein Firmenevent stattfindet. Das senke die Kosten.
Mehr als 100 m² Leinwand
Dennoch: Der Aufwand ist enorm. Mehr als 100 Quadratmeter Leinwand, vier Beamer, unzählige Meter Kabel, mehr als 100 Mitarbeiter, eine gewaltige Sound-Anlage, 100 Hektoliter Bier, 14 000 Currywürste und – für die Anhänger des FC Bayern – einige Tausend Weißwürstchen. „Unser Ziel ist, die beste Mischung aus Stadion, Biergarten und Wohnzimmer zu schaffen“, sagt Cheforganisator Daniel Pape. 6800 Fans fasst die Grugahalle an diesem Abend, etwa 5000 Besucher müssten kommen, damit am Ende in der Bilanz des Projekts „Jahrhundertspiel“ eine schwarze Null geschrieben steht.
Die Fußball-Fans verunsicherte im Vorfeld der Übertragung die strenge Rechte-Politik des Fußballverbands Uefa. In Dortmund stand das Public-Viewing zeitweise auf der Kippe, in der Arena Oberhausen wurde die Übertragung komplett abgesagt. Arena-Chef Johannes Partow erklärte die Entscheidung so: „Nach juristischer Beratung wäre eine Durchführung ohne Genehmigung eine rechtliche Grauzone, dieses Risiko können wir nicht tragen“. Warum in Essen gelingt, was in Oberhausen scheiterte – dazu schweigt Ausrichter Siepmann. Er kommentiert nichts, was im Zusammenhang mit der Uefa steht. Zugleich stellt Siepmann aber klar: „In der Grugahalle findet das Public-Viewing definitiv statt.“