Essen-Kettwig. An vergangenen Samstag war Dirk Lindemann nicht in allerbester Stimmung. Der BVB hatte gerade das letzte Saisonspiel verloren. 1:2 gegen die TSG Hoffenheim. „Darüber möchte ich aber lieber nicht sprechen“, sagt der 45-Jährige. Lieber über den kommenden Samstag. Finale der Champions League in London. Der BVB gegen die Bayern aus München. Das Spiel der Spiele. Und der Ausgang ist klar. Zumindest für Dirk Lindemann. „Es steht 1:1 und Dortmund gewinnt dann das Elfermeterschießen.“ Er kann sich allerdings noch eine zweite Variante vorstellen. „Götze macht in der 92. Minute das 2:1 für uns.“ Dabei lächelt er hoffnungsvoll.

Die Dauerkarten werden vererbt

Seit 1986 ist er Anhänger der Schwarz-Gelben. „Ich war damals zum ersten Mal im Stadion. Die Atmosphäre ist unvergleichlich. Da war es passiert.“ Die Spiele schaut er sich alle an. Zumindest im Fernseher. „Mit den Karten ist das schwierig - die werden bei uns vererbt...“ Warum gewinnt am Samstag der BVB? „Wir stehen für Emotionen, Leidenschaft und Sympathie. Die Bayern sind arrogant und seelenlos.“

Harte Worte. Zumindest für Jens Petermann. Der 42-Jährige ist stellvertretender Geschäftsführer des FSV Kettwig und Anhänger der Bayern seit 1978. Ein Erfolgsfan ist er nicht. „Ich war sieben Jahre alt, und mein Vater hat mich damals mit ins Stadion nach Duisburg genommen. Die Bayern haben 2:3 gegen den MSV verloren. Da hatte ich Mitleid...“

Mitleid mit dem BVB hat Jens Petermann aktuell eher weniger. „Bayern gewinnt das Finale 3:0 - und die Tore machen Müller und Ribery. Für ihn eine ganz klare Angelegenheit. Auf dem Weg zum Triple wartet dann nur noch der VfB Stuttgart. Der wird im Finale um den DFB-Pokal am 1. Juni „auf jeden Fall klar geschlagen“, sagt Jens Petermann. Was macht ihn so sicher? „Das Selbstvertrauen, dass die Bayern ausstrahlen, haben sie sich auch erarbeitet...“

Dirk Lindemann grinst breit. Dass „seine“ Borussen den „Pott“ holen, ist für ihn klar. Er und Jens Petermann schauen sich das Finale übrigens gemeinsam an. In der RuhrArena des FSV Kettwig. Jubeln wird aber nur einer ...