Essen. Der Gründer und langjährige Betreiber des Club David, Georg Schneider, ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Er war lange eine feste Größe im Essener Nachtleben.

Am Montag, 8. April, starb Georg Schneider im Alter von 69 Jahren. Schneider war ein Wegbereiter in der Gastronomie und als Gründer des Club David (CD) sowie Veranstalter einer Vielzahl von Showdarbietungen nicht nur innerhalb der Stadt bekannt. Er war vor einigen Wochen erkrankt, befand sich wieder auf dem Weg der Besserung, als seinen Verwandten- und Freundeskreis am Montag die Nachricht von seinem plötzlichen Tod ereilte.

Georg Schneider hatte mit dem 1975 gegründeten CD auch ein politisches Zeichen setzen wollen. „Ich wollte die Szene der Homosexuellen, die sich seinerzeit eher verschämt außerhalb des Blickfelds der Öffentlichkeit aufhielt, aus diesem Dasein heraus holen und ihr einen öffentlichen Raum geben“, sagte er vor Jahren in einem Interview mit dieser Zeitung.

Im Alter von 48 Jahren zog er sich aus dem Tagesmanagement des Clubs zurück und schaffte sich eine Zweitresidenz auf der Kanaren-Insel Lanzarote, nicht ohne beständigen Kontakt zu seiner Essener Heimatstadt und zu seinen Weggefährten zu halten.

So blieb Georg Schneider ein Mann mit einem großen Freundeskreis in dieser Stadt, die er in kurzen Abständen besuchte und aus der er umgekehrt auf Lanzarote immer wieder Besuch empfing. In den letzten Jahren hatte sich Georg Schneider eine wie er sagte „eigentlich unerwartete, neue Existenz“ aufgebaut, indem der seine Gastfreundschaft zum Teil professionalisierte und Appartements einrichtete und vermietete.

Ein Mann mit vielen Ideen

Nicht nur seinen langjährigen Partner Nico Santamaria macht Schneiders Tod betroffen. „Er war eine echte Figur, die aus dem Essener Nachtleben schwer wegzudenken ist“, sagt Hannes Schmitz, Rüttenscheider Gastronom und langjähriger Weggefährte Schneiders. „Er hatte so viele Ideen, hat hart gearbeitet und viel bewegt. Und wir hatten jede Menge Spaß zusammen“, so Schmitz. Schneider sei es gewesen, der den damaligen Oberbürgermeister Peter Reuschenbach überzeugt habe, die Nachtkonzession von vier auf fünf Uhr zu verlängern - was der Szene guttat. Viele Schausteller und Künstler seien bei ihm ein- und ausgegangen, erinnert sich Schmitz.