Essen.. Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) lassen nun Firmen aus Niedersachsen die Altkleider für sich sammeln. 370 Container werden aufgestellt.

Mancher Bürger hat sie vielleicht schon erspäht: Überall in der Stadt gibt es neue, auffallend grüne Altkleider-Container. Seit 1. Februar arbeiten die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) in dieser Sparte mit zwei privaten Unternehmen zusammen, die derzeit nach und nach 370 neue Behälter aufstellen. Bald sollen sie auch einen Aufkleber der EBE tragen - „wegen des offiziellen Charakters“, sagt Alexander Pabst, Leiter der EBE-Unternehmensplanung und dort fürs Thema Altkleider zuständig.

Die beiden neuen EBE-Partnerunternehmen - die Efiba Handelsgesellschaft mbH und die Textil-Recycling Nord GmbH - verfügen über langjährige Erfahrungen und erwarben nach einer europaweiten Ausschreibung zunächst bis Ende 2016 das nahezu exklusive Recht, in Essen Altkleider zu sammeln. Es bleiben darüber hinaus nur einige wenige von der Stadt genehmigte Container, etwa vom DRK, der Arbeiterwohlfahrt oder der Caritas. Ihre Erträge aus dem Verkauf der Textilien müssen direkt in die gemeinnützige Arbeit einfließen.

Gewinn im sechsstelligen Bereich

Offenbar lohnt sich das Sammeln. Im sechsstelligen Bereich, wenn auch „deutlich unter einer Million Euro“ soll sich laut Schätzungen der jährlich in Essen zu erzielende Gewinn mit alten Schuhen, Pullovern, Jeans, Tischdecken, Gardinen und anderen Textilien einpendeln. Wie hoch der Betrag tatsächlich ist, wollen weder Stadt noch EBE verraten - Geschäftsgeheimnis. Immerhin: Da der gesamte EBE-Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2011 bei gut fünf Millionen Euro lag. sind die Altkleider durchaus ein Faktor.

Bei der Menge ist man gesprächiger: Bis zu 2100 Tonnen kämen pro Jahr zusammen. Wäre da nicht selbst sammeln für die EBE eine gute Alternative? „Wir haben nichts - keine Behälter, Fahrzeuge, freien Hallen und Mitarbeiter dafür“, sagt Pabst. Außerdem fehle der EBE das notwendige Vermarktungs-Wissen in diesem Bereich.

Gute Stücke zum Second Hand

Mindestens einmal in der Woche muss jeder Container geleert werden, so sehen es die neuen Verträge vor. Besonders gute Stücke landen in Second-Hand-Läden, andere Stoffe werden recycelt und weiterverarbeitet. Sind die Textilien nicht mehr zum Weiterverkauf geeignet, werden aus ihnen oft Putzlappen, die zum Beispiel wieder bei der EBE landen und dort in der Werkstatt zum Einsatz kommen.

Demnächst wollen die zwei Firmen Vorschläge machen, wie das Sammelsystem verbessert werden kann. Die Container seien schon mal solche der „neusten Generation“, so Pabst. Zwei Drittel tragen einen Fuchs als Symbol, die anderen eine spezielle Folienbeklebung mit Informationen darüber, was rein darf und was nicht.

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