Essen. Umfrage für die künftige Planung der weiterführenden Schulen startet nach den Osterferien.

Die Schulverwaltung startet nach den Osterferien eine schriftliche Elternbefragung. Sie richtet sich an alle Eltern der Erst-, Zweit- und Drittklässler in Essen. Entsprechend sind knapp 15.000 Haushalte betroffen.

Die Fragebögen werden nicht per Post verschickt, sondern über die jeweiligen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der Grundschulen an die Kinder verteilt. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Stadt erhofft sich einen möglichst hohen Rücklauf, denn: „Wir erwarten sehr wichtige Informationen“, sagt Schuldezernent Peter Renzel.

Schriftlich dazu befragt

Die Eltern werden schriftlich dazu befragt, auf welche weiterführende Schule sie ihr Kind möglicherweise schicken möchten. „Der Fragebogen“, erklärt Renzel, „ist allgemein gehalten.“ Er sei angelehnt an bereits erprobte Modelle von Nachbarstädten.

Von den Angaben erhofft sich die Stadt, künftig genauer das Angebot der weiterführenden Schulen planen zu können. „Wir haben in der Schullandschaft Entwicklungsbedarf“, sagt Renzel. Im letzten Jahr musste recht kurzfristig das jahrgangsweise Auslaufen der Gesamtschule Süd beschlossen werden, außerdem das Ende einer Realschule und einer Hauptschule. Im vergangenen Jahr sind sechs Hauptschulen endgültig aufgelöst worden. Längst hat das Schulamt „Nachfrageverschiebungen“ ausgemacht – nicht nur, weil die insgesamte Zahl der Kinder sinkt.

Noch keine Sekundarschule in Essen

Unklar ist auch, ob die Eltern in Essen sich für die neue Schulform „Sekundarschule“ interessieren. Noch gibt es keine städtische Sekundarschule in Essen. Sie muss als Verbund zweier unterschiedlicher Schulen gegründet werden, zum Beispiel aus einer Haupt- und Realschule hervorgehen. Realschulleiter haben bislang kein Interesse an einem Wandel hin zu einer Sekundarschule gezeigt.

Will eine Kommune eine Sekundarschule gründen, muss sie vorher die Eltern fragen, ob Bedarf besteht. Denn es muss sichergestellt sein, dass eine Sekundarschule fünf Jahre lang die Mindest-Anmeldezahl von 75 erreicht.

Über alle möglichen Schulformen aufklären

Die jetzt geplante Befragung soll Eltern über alle möglichen Schulformen aufklären, nicht nur über Sekundarschulen. Renzel: „Wir haben für eine Sekundarschule schließlich noch gar keinen Standort.“ Entsprechend handle es sich bei der jetzt geplanten Elternbefragung nicht um die Befragung, die gesetzlich vorgeschrieben ist, sondern um eine Befragung ganz allgemeiner Art, die ins städtische „Bildungsmonitoring“ einfließen soll.

Erste Ergebnisse der Befragung sollen im Mai vorgestellt werden. Die SPD hält die geplante Umfrage für „wenig zielführend“.