Essen. Die Bürgerfraktion Essen-Mitte bringt Sportgeräte für Senioren ins Spiel. Ob und wo spezielle Seniorenspielplätze, ähnlich wie der Mehrgenerationen-Spielplatz an der Paulinenstraße in Rüttenscheid entstehen könnten, soll kommenden Dienstag in der Bezirksvertretung I diskutiert werden.
Wenn die Enkel eines Tages die Omma auf den Spielplatz begleiten wollen (und nicht etwa umgekehrt), sollten die sich nicht gleich verschaukelt fühlen. Tatsächlich könnten bis dahin öffentliche Spiel-, beziehungsweise Sport-Plätze speziell für Senioren entstanden sein – so zumindest sieht es der Vorschlag der Bürgerfraktion Essen Mitte (bestehend aus FDP und EBB) vor, der kommenden Dienstag in der Bezirksvertretung I diskutiert wird. Doch bis dahin wären noch einige Hürden zu nehmen.
„Es geht im wörtlichen Sinne darum, im Alter die Balance zu halten“, erklärt Helmut Krautschneider, FDP-Vertreter in der BV I und im Seniorenbeirat. Einen Trimm-Dich-Pfad für Ältere habe er bei einem Besuch in Kassel erstmals entdeckt – und im Selbstversuch getestet. „Solche Übungen halten Körper und Geist fit“, weiß der 72-Jährige, der selbst am liebsten wandern geht, um in Schwung zu bleiben. So etwas sei in Essen absolut nützlich. Wo doch hier fast jeder Vierte über 65 ist.
Auch bei den Grünen in der Bezirksvertretung habe man die Idee bereits diskutiert und „grundsätzlich für gut befunden“, sagt Fraktionssprecher Reinhard Mielke. Was damit genau gemeint sei, welche Geräte in Frage kämen, wo so ein Seniorenspielplatz im Bezirk I (Stadtmitte, Frillendorf, Huttrop) denkbar wäre – all das sei aber noch unklar.
Mehrgenerationen-Spielplatz kostspieliges Beispiel
Bei Grün und Gruga, die für die Pflege der potenziellen Plätze verantwortlich wäre, hält man die Pläne ebenfalls für sinnvoll Den Gleichgewichtssinn schulen, die Muskeln in Schuss halten, alles schön und gut. „Das Thema steht in vielen Städten auf der Wunschliste“, weiß Sprecher Eckhard Spengler, „aber die Politik muss erstmal die Mittel dafür auftreiben.“ Der Mehrgenerationen-Spielplatz an der Paulinenstraße in Rüttenscheid sei ein positives, allerdings auch ein kostspieliges Beispiel.
„Wir warten auf konkrete Vorschläge in der nächsten Sitzung“, sagt auch Grünen-Sprecher Mielke. Der Spielplatzbestand müsse außerdem generell zum Thema gemacht werden. Und wenn neben Instandhaltung und Verbesserung der vorhandenen Plätze noch Geld übrig bliebe, sei es vielleicht doch sinnvoller, das für Schulen einzusetzen. Dass derartige Plätze allein aus den Mitteln der Bezirksvertretung zu finanzieren sind, bezweifelt man auch bei der SPD: „Je nach Kosten, wäre es vielleicht sinnvoller, bereits vorhandene Spielplätze für Senioren aufzurüsten“, meint Jens-Peter Gröne von der SPD-BV-Fraktion. Hinsichtlich der demografischen Entwicklung sei so ein Angebot aber „unbedingt unterstützenswert“.