Essen-Kettwig. Wie der Spielplatz am Hexenberg wohl aussehen mag, wenn es Frühling ist und sich die Kinder an den verschiedenen Spielgeräten ausprobieren, die Eltern auf den Bänken sitzen, zuschauen, miteinander reden?

An diesem Morgen liegt der Platz noch unter einer dünnen Schneedecke. Ortstermin mit der neuen Spielplatzpatin Christiane Neuheuser. Viel hat sie sich vorgenommen. Einiges wird sie umsetzen können, so manches dürfte daran scheitern, dass die städtischen Kassen leer sind.

Aber auch Kleinigkeiten helfen. So will sie sich auf jeden Fall um das völlig verdreckte Schild am Eingang kümmern und - in Kooperation mit den Kettwiger Schulen - darum, dass „man die Mauer im Hintergrund des Platzes farblich gestaltet“. Die ist derzeit mit wilden Graffiti besprüht.

Keine Zeit mehr fürSpielplatzpatenschaft

Christiane Neuheuser hat ihre neue Aufgabe übrigens vom Team des Jugendzentrums „Eckhaus“ übernommen. Auch in dieser städtischen Einrichtung wurden Stellen abgebaut, und Zeit für eine Spielplatzpatenschaft bleibt da nicht mehr.

Dass sich Christiane Neuheuser kümmern will, ehrt sie. Allerdings ist dieses Engagement fast schon ein Alleinstellungsmerkmal, denn „unser Bezirk ist stadtweit das Schlusslicht in Sachen Spielplatzpatenschaften“, weiß Michael Nellessen. Er ist der Jugendbeauftragte in der Bezirksvertretung IX.

Während zum Beispiel der Bezirk I 45, der Bezirk III 44 und der Bezirk VIII 27 Patenschaften hat, sind es in Kettwig, Werden und Bredeney nur 16. Dabei erwartet die Paten beileibe kein unüberwindbarer Berg an Arbeit. Michael Nellessen: „Sie schauen regelmäßig nach, ob die Spielgeräte intakt sind und melden sich bei Grün und Gruga, wenn Reparaturen notwendig werden.“ Eine jährliche Aufwandsentschädigung von 88 Euro bekommt jeder Pate - lediglich gedacht als ein kleines Dankeschön und als Anerkennung.

Und es bleibt den Paten überlassen, in welchem Umfang sie ihr Engagement betreiben, ob sie - wie es in Werden üblich ist - Spielplatzfeste organisieren, um neue Geräte finanzieren zu können, oder ob sie einfach nur regelmäßig mal nach dem Rechten sehen.

Vandalismus ist auch bei Spielplätzen nach wie vor ein allgegwärtiges Thema. Dazu Martin Reinhold von Grün und Gruga: „Gerade auf dem Hexenberg-Spielplatz, der ja quasi mitten in der Kettwiger Innenstadt liegt, gab es in der Vergangenheit viele Beschädigungen. Nachbarn haben in der Vergangenheit oft die Polizei alarmieren müssen...“