Essen. Zwei Beispiele zeigen, welche Qualität das Essen in den Schul-Kantinen der Essener Schulen hat. Während die eine Einrichtung die Speisen geliefert bekommt, kocht die andere selbst. In beiden Fällen beklagen die Schulen aber, dass es zu wenig Schüler in den Schulen essen.

Mittwoch, 30. Januar, 13.20 Uhr. Rüttenscheid. Auf dem Gelände des Helmholtz-Gymnasiums steht die Mensa für gleich drei Schulen – hier gehen die Unterstufen-Jahrgänge von Helmholtz, dem Wächtler-Gymnasium und der Bertha-von-Suttner-Realschule essen. Ein funktionaler Zweckbau, aber hell und mit freundlicher Einrichtung. Es gibt Rinder-Frikadelle mit „Möhrenstampf“, also dem guten alten Durcheinander von Kartoffeln und Möhren, plus Apfel plus Fruchtquark als Dessert.

Die genannten Schulen beziehen das Essen des städtischen Gastro-Betriebs RGE. Die RGE beliefert rund 30 Schulen und Kindergärten. Verkauft werden täglich etwa 2500 Essen. Also 80 Essen durchschnittlich pro Einrichtung. Das ist für große Schulen mit über 1000 Schülern herzlich wenig. Ganztagsschulen klagen darüber, dass sie normalerweise gezwungen sind, das angelieferte Essen der Stadt nehmen zu müssen, es habe schon Gespräche mit allen Beteiligten gegeben. Schul-Dezernent Peter Renzel hat im Dezember die Sache zur Chefsache erklärt. Bemängelt wird vor allem, dass lange Warmhaltezeiten das Essen ungenießbar machen.

An diesem Tag, an dieser Stelle, geht das Essen problemlos durch die Qualitätskontrolle: Im Test hat die Frikadelle Biss, der Möhren-stampf ist gut gewürzt, und für 3,25 Euro kann man da nichts sagen.

Ein Abo auf Essen

Mittwoch, 13. Februar, 12.40 Uhr. Nordviertel. In der Frida-Levy-Gesamtschule sorgt ein Mensa-Verein für das tägliche warme Essen. Beschäftigt werden drei Vollzeitkräfte und Aushilfen. Auch andere Schulen kochen selbst, zum Beispiel das Mädchengymnasium Borbeck oder das Schulzentrum Stoppenberg. Bei „Frida Levy“ können Eltern Mitglied im Mensa-Verein werden, für zwölf Euro im Jahr, derzeit werden täglich rund 400 Essen verkauft. Das ist kein schlechter Wert, aber trotzdem: „Es könnten mehr sein“, findet Birgit Cremerius vom Vereinsvorstand.

Schüler abonnieren das Essen monatlich oder kaufen Einzelkarten, ein Essen kostet 3,50 Euro, und hier gilt, was überall zu beobachten ist: Ab der Jahrgangsstufe acht nimmt die Zahl verkaufter Essen rapide ab, und wenn Imbissbuden in der Nähe sind, wird’s schwer. Dabei: Die Hühnersuppe an diesem Tag könnte besser nicht sein. Rund im Geschmack, das Gemüse hat noch Biss - wirklich: Wie beim Muttern.