In Kupferdreh lief alles andersrum

Essen. Beim „kleinen“ Rosenmontagszug der Stadt säumten wieder Zehntausende Besucher die Kupferdreher Straße – laut Polizei mehr als üblich. Für die Jecken stand bei der 141. Auflage allerdings die Welt auf dem Kopf: Zum ersten Mal nahmen sie den umgekehrten Weg vom Kupferdreher Norden in den Süden.

Beim „kleinen“ Rosenmontagszug der Stadt säumten wieder Zehntausende Besucher die Kupferdreher Straße – laut Polizei mehr als üblich. Für die Jecken von der Ruhrhalbinsel stand bei der 141. Auflage allerdings die Welt gewissermaßen auf dem Kopf: Zum ersten Mal nahmen die diesmal rund 40 Wagen, Fußtruppen und Orchester den umgekehrten Weg vom Kupferdreher Norden in den Süden.

„Das war ein bisschen komplizierter zu organisieren, aber durchaus überschaubar“, berichtet die Veranstalterin Gisela Tüffers vom Festausschuss Kupferdreher Karneval (FKK). Die Umwidmung der B227 zur A44 und die damit verbundene schwierigere Anreise für die Wagen, die vorher am großen Zug in der Stadt teilgenehmen sind der Grund für den Tausch von Start und Ziel. Der FKK nahm’s mit Humor und reimte daraus das Zugmotto: „Kupferdreher sind nicht dumm, ziehen einfach andersrum.“

Punkt 16.11 Uhr feuerte die Konfettikanone

Doch kein Teilnehmer ging verloren, selbst der große Wagen des Essener Prinzenpaares reihte sich pünktlich in die Karawane ein. Traditionell um 16.11 Uhr konnte Gisela Tüffers die Konfettikanone abfeuern lassen und dann ging’s los.

Rosenmontag in Kupferdreh

Am Montag, den 11. Februar 2013 findet in Kupferdreh der traditionelle Rosenmontagsumzug statt.Foto: Alexandra Roth/Waz FotoPool © WAZ FotoPool

141. Rosenmontagszug in Kupferdreh, Kupferdreher Straße, am Montag, 11.2.2013, organisiert vom Festauschuss Kupferdreher Karneval. Vor dem Start des Zuges präsentierten sich die Königspaare der ansässigen Karnevalsvereine. Foto zeigt Fidelitas Essen Kray. Foto: Meike Allekotte/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Rosenmontagszug am 11.02.2013 auf der Rüttenscheider Straße in Essen. Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool ## Das Bild zeigt den wagen der KG Rot Grün Kupferdreh 1963. ## © WAZ FotoPool

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Erstaunlich wenig örtliche Themen nahmen die, zum größten Teil von der Ruhrhalbinsel stammenden, Vereine auf’s Korn. Nur das „Tambour-Corps Grün-Weiß Kupferdreh“ kam mit Autobahnschildern und Bauarbeiterwesten, Anspielungen auf die vor Ort höchst unbeliebte A44 und die Baustellen im Rahmen des Stadtumbaus Kupferdreh. Dafür zogen die Thema „Leere Kassen in Stadt, Land und Bund“ und die Euro-Krise mehr. Die 16-köpfige Fußtruppe der „Unbestechlichen von der Deile“ kam in Geldsäcken. Die „KG Rot Grün“ bepflasterte den Wagen mit dem „Rettungsschirm“. Allerdings: Fahrzeuge hatte man in Kupferdreh schon fantasievollere gesehen.

Dass Karneval jung hält, bewies Blumenkönigin Hilde I Eisel von der Dilldorfer „AKG Lot gohn es et geht“. Mit sage und schreibe 89 Jahren war sie die älteste Teilnehmerin.