Essen. . Seit Ende Oktober darf der FC Kray unter strengen Auflagen auf der heimischen Anlage Regionalligaspiele austragen. Die geplanten Umbauarbeiten in der „KrayArena“ aber lassen weiter auf sich warten.

In diesen Tagen ruht der Ball an der Buderusstraße in Kray. Es ist Winterpause und der Kunstrasenplatz ist nach dem Tauwetter der letzten Tage gesperrt. In der Zwischenzeit betätigte sich der heimische FC Kray als Organisator der städtischen Hallenmeisterschaften in der Sporthalle am Hallo. Spätestens seit Beginn dieser Woche richten sich die Augen der Verantwortlichen wieder auf die „KrayArena“ und den Abstiegskampf in der Regionalliga. Dafür wurden zwar zahlreiche neue sportliche Gesichter verpflichtet, die Sportanlage dagegen wartet auch in 2013 noch auf die geplanten Umbauarbeiten.

Mit knapp 150.000 Euro wollten die Sport- und Bäderbetriebe (SBE) die Anlage regionalligatauglich machen und die Zuschauerkapazität auf 1500 erhöhen. Doch ein Gutachten bescheinigte, was Anwohner schon länger anprangerten: eine deutliche Überschreitung der Immissionswerte. Klagen drohten, die den grundsätzlichen Spielbetrieb an der Buderusstraße gefährdet hätten. Im Oktober wurde deshalb ein Lärmschutzgutachten in Auftrag gegeben, das zwei jeweils vier Meter hohe, 140 und 30 Meter lange Schallschutzwände vorsieht. Kostenpunkt: weitere 170.000 Euro, die nicht nur die Regionalligaspielzeit, sondern die grundsätzliche Nutzung der Anlage sichern sollen.

Fußballverband will mit Kray kooperieren

Doch bis zuletzt musste dieses Gutachten immer wieder überarbeitet werden, erst seit knapp drei Wochen liegt die endgültige Version der Bezirksregierung Düsseldorf zur Genehmigung vor. Ohne die dortige Zustimmung würden weder die Wände, noch die weiteren Maßnahmen in Auftrag gegeben werden. Die momentane Ausnahmeregelung des Westdeutschen Fußballverbands, die Spiele ohne Sicherheitsrisiko an der Buderusstraße unter Auflagen erlaubt, wäre dann hinfällig, befürchtet FCK-Präsident Günther Oberholz. Beim Verband spricht man davon, den Krayern „möglichst entgegen zu kommen“. Solange die Umbauten nicht durchgeführt seien, werde man in Zusammenarbeit mit der Polizei weiter „von Spiel zu Spiel entscheiden“, erklärte Sprecher Roland Leroi.

KrayArena eingeweiht

Eröffnung des Kunstrasenplatzes in Essen-Kray. Jede Menge Zuschauer waren zum 1. Spiel auf der neuen Platzanlage erschienen.
Eröffnung des Kunstrasenplatzes in Essen-Kray. Jede Menge Zuschauer waren zum 1. Spiel auf der neuen Platzanlage erschienen. © WAZ FotoPool
Reinhard Radmacher und FCK Präsident Günther Oberholz.
Reinhard Radmacher und FCK Präsident Günther Oberholz. © WAZ FotoPool
Fahnenmädchen mit der Fahne vom FC Kray.
Fahnenmädchen mit der Fahne vom FC Kray. © WAZ FotoPool
FCK Präsident Günther Oberholz begrüßt Rudi Rudi Assauer.
FCK Präsident Günther Oberholz begrüßt Rudi Rudi Assauer. © WAZ FotoPool
v.l.: Werner Rennings, Peter Barthen, Gudrun Schomburg, Günther Oberholz, Bodo Kluge. Günther Oberholz bekommt als Andenken Sand vom alten Sportplatz übereicht.
v.l.: Werner Rennings, Peter Barthen, Gudrun Schomburg, Günther Oberholz, Bodo Kluge. Günther Oberholz bekommt als Andenken Sand vom alten Sportplatz übereicht. © WAZ FotoPool
FC Kray auf dem Weg zu Platz 2.Ilias Elouriachi, Kevin Barra, Soufian Rami, Hassan Allouche, Georgios Ketsatis, Ricardo Zweck, Philipp Schmidt, Kevin Kehrmann,  Walter, Omar Allouche, Dominik Immanuel.
FC Kray auf dem Weg zu Platz 2.Ilias Elouriachi, Kevin Barra, Soufian Rami, Hassan Allouche, Georgios Ketsatis, Ricardo Zweck, Philipp Schmidt, Kevin Kehrmann, Walter, Omar Allouche, Dominik Immanuel. © WAZ FotoPool
Rudi Jelinek (Bürgermeister) bei der Eröffnungsrede.
Rudi Jelinek (Bürgermeister) bei der Eröffnungsrede. © WAZ FotoPool
Rudi Jelinek (Bürgermeister) bei der Eröffnungsrede.
Rudi Jelinek (Bürgermeister) bei der Eröffnungsrede. © WAZ FotoPool
Florian Hahn (Rhede), Tim Elsinghorst (Rhede), Philipp Schmidt (Kray), Ricardo Zweck (Kray), Omar Allouche (Kray), Matthias Walter (Kray), Marvin Uebbing (Rhede), Georgios Ketsatis (Kray).
Florian Hahn (Rhede), Tim Elsinghorst (Rhede), Philipp Schmidt (Kray), Ricardo Zweck (Kray), Omar Allouche (Kray), Matthias Walter (Kray), Marvin Uebbing (Rhede), Georgios Ketsatis (Kray). © WAZ FotoPool
Jede Menge Zuschauer waren zum 1. Spiel auf der neuen Platzanlage erschienen.
Jede Menge Zuschauer waren zum 1. Spiel auf der neuen Platzanlage erschienen. © WAZ FotoPool
Zahlreiche Gäste aus der Essener Politik waren bei der Einweihung dabei.
Zahlreiche Gäste aus der Essener Politik waren bei der Einweihung dabei. © WAZ FotoPool
Zahlreiche Gäste aus der Essener Politik waren bei der Einweihung dabei.
Zahlreiche Gäste aus der Essener Politik waren bei der Einweihung dabei. © WAZ FotoPool
Zahlreiche Gäste aus der Essener Politik waren bei der Einweihung dabei.
Zahlreiche Gäste aus der Essener Politik waren bei der Einweihung dabei. © WAZ FotoPool
FCK Präsident Günther Oberholz bei der Dankesrede.
FCK Präsident Günther Oberholz bei der Dankesrede. © WAZ FotoPool
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Dass das Verfahren aufwendig und zeitintensiv werde, befürchteten die Beteiligten im Sport- und Bäderausschuss schon Mitte Oktober. Jetzt gebe es zumindest gute Signale, das aktuelle Gutachten sei in Düsseldorf „positiv aufgenommen worden“, erklärte der zuständige SBE-Abteilungsleiter Kurt Uhlendahl. Weitere Veränderungen an den Bauplänen seien aller Voraussicht nach nicht mehr notwendig, so dass mit der Genehmigung aus Düsseldorf auch umgehend der Bauauftrag erteilt werden könnte. Tagtäglich rechne er mit dem Schreiben aus der Landeshauptstadt, doch solange müssten sich die Krayer gedulden. Mal wieder.

Umzug an den Uhlenkrug kostet 8000 Euro pro Spiel

Bislang entpuppte sich das Abenteuer Regionalliga für den Stadtteilverein vor allem als finanzielle Belastung. Der Umzug an den Uhlenkrug kostete den Verein nach Angaben von Präsident Oberholz mehr als 8000 Euro pro Spiel, bei sinkenden Zuschauerzahlen. Die haben sich zwar seit der Ausnahmeregelung und der Rückkehr an die Buderusstraße wieder erhöht, zwischen 600 und 700 Fans statt zuvor oftmals weniger als 400, doch am Ende des Spieltags bleibe noch immer ein Minus. Die fehlenden materiellen Sicherheitsmaßnahmen mussten bei den bisherigen vier Spielen in der „KrayArena“ durch bis zu 40 professionelle Ordnungskräfte übernommen werden. Die echten Heimspiele kosteten den kleinen Verein laut Oberholz dadurch bereits rund 10.000 Euro – viel Geld bei einem Gesamtetat, der auf etwa 100.000 Euro geschätzt wird.

Der 18. verschossene Strafstoß in zweieinhalb Jahren

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