Sie sind nicht zimperlich gewesen beim Kampf um die Kray-Arena, und manchmal schien es, als könnten verbale Grätschen und Rempeleien im Vorfeld den Einsatz für einen regionalligatauglichen Ausbau des Runds an der Buderusstraße gefährden. Im Ratsausschuss für die Sport- und Bäderbetriebe aber war davon gestern nichts mehr zu spüren, stattdessen allgemeines Händeschütteln und freundlicher Trikottausch: Artig beklatscht von Krayer Fußballfans votierte die Politik einstimmig dafür, über die schon zugesagten 150.000 Euro hinaus weitere 170.000 Euro bereitzustellen, damit eine für die Baugenehmigung erforderliche 170 Meter lange und mindestens vier Meter hohe Lärmschutzwand die Wohnbebauung von der Sportanlage abschirmt.

Günther Oberholz sieht sich damit, wenn schon nicht am Ziel so doch spürbar näher dran: „Wir sind wirklich glücklich über diesen parteiübergreifenden Beschluss“, ließ sich der Präsident des FC Kray gestern vernehmen, „das ist ein Meilenstein für uns, damit wir kurzfristig Heimspiele auch wirklich daheim austragen können“. Bislang muss der frischgebackene Fußball-Viertligist aus Sicherheitsgründen zum Uhlenkrug ausweichen, obwohl Oberholz bei den allermeisten Spielen „kein Gefahrenpotenzial“ zu erkennen vermag.

Der Beschluss hat die Kicker offenbar so milde gestimmt, dass auch die harsche Front gegenüber der Polizei bröckelt: Kommende Woche will man miteinander reden, um auch dort fürs Entgegenkommen bei Spielen ohne besondere Brisanz und damit für einen Kompromiss zu werben.

Auf die Lärmschutzwand zu warten, dazu braucht es ohnehin Geduld: Zwar ist die örtliche Immissionsschutz-Behörde der Meinung, dass die in einem Gutachten vorgeschlagene Höhe von vier Metern absolut ausreicht, sicherheitshalber soll aber auch die Bezirksregierung in Düsseldorf das Bauwerk noch mal auf seine Wirksamkeit prüfen.

Mit einem Bau, so heißt es von Seiten der Stadt, ist kaum vor Ende Februar 2013 zu rechnen. Zumindest in dieser Regionalliga-Saison würden die Krayer Kicker dann nur noch für eine Handvoll Spiele vom Bau profitieren. Darum startet die Stadtverwaltung in den nächsten Tagen eine Umfrage unter rund 60 direkten Anwohnern, ob man mit Blick auf den Beschluss zum Mauerbau nicht vorübergehend ein Auge zudrücken kann.

Ohnehin wäre die Lärmschutzwand wohl auch ohne den Aufstieg nötig gewesen, weil der kürzlich erfolgte Ausbau der Kray-Arena mit der nachträglichen Genehmigung eines zweiten Spielfeldes mehr Spiellärm verursacht. Vor diesem Hintergrund hatten sich die ersten Anlieger schon rechtlichen Beistand gesucht. Ob die Mauer sie besänftigen kann, wird sich zeigen.